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cape cod

Plymouth

Von unserem Walmart-Übernachtungsplatz in Hingham aus fahren wir am nächsten Morgen Richtung Cape Cod. Wir haben herrliches Wetter und das soll auch die nächsten Tage so bleiben.

In der geschichtsträchtigen Stadt Plymouth,“America`s Hometown“, legen wir eine Pause ein. Am 21. Dezember 1620 verließen die Pilgerväter ihr Schiff, die „Mayflower“ und gingen hier an Land.

Leider können wir das Boot, dass hier normalerweise vor Anker liegt, nicht besichtigen, da es gerade überholt wird. In drei Jahren zum 400. Geburtstag der Ankunft der Pilgrim Fathers muss alles tipptopp sein und die Verbereitungen laufen jetzt schon. Dafür schauen wir uns den berühmten „Plymouth Rock“ an, an dem die Mayflower festgemacht war und hören einem Guide zu, der über die Bedeutung dieses Felsens als geschichtsträchtiges Symbol philosophiert. Heute ist eine Art griechischer Tempel über den Felsen errichtet worden und man sieht die in den Stein eingeritzte Jahreszahl der Ankunft: 1620. Plymouth ist eine nette kleine Stadt, doch uns zieht es weiter nach Cape Cod.    

Cape Cod

Cape Cod ist eine in der Atlantik ragende Halbinsel, die etwa zwei Stunden von Boston entfernt liegt und 110 Kilometer lang ist. Sie hat die Form einer Sichel und ganz am Ende des Capes haben wir uns einen Campingplatz in der Stadt Provincetown herausgesucht. Diese alte Walfängerstadt ist durch hohe Dünen vom Rest der Halbinsel abgetrennt und gilt durch ihre Künstler- und Schwulenkolonie laut unserem Reiseführer als liberalste Stadt der Ostküste. Als wir ankommen, findet in der Stadt auch gerade ein Transvestitentreffen statt und wir können nicht anders als die kunstvoll als Frauen gekleideten Männer zu bewundern.

 

Es tut gut, das Auto mal drei Tage stehen zu lassen und alles mit dem Fahrrad auszukundschaften. Hier gibt es herrliche Radwege, die durch die Dünen führen und Timba freut sich nach zwei Stunden „neben dem Rad laufen“ am Strand liegen zu können. Die ganze Insel erinnert ein bisschen an Sylt. Abends bummeln wir durch die malerischen Gassen des kleinen Örtchens und genießen die entspannte Strandatmosphäre, die vielen kleinen Geschäfte und die hübschen Häuser, die teilweise sehr fantasievoll für Halloween geschmückt sind. Interessanterweise gibt es hier einen schmalen, einzelnen, hohen Turm, der aussieht, als ob er in San Giminiano gestohlen wurde und der von überall sichtbar ist. Dies ist das 1910 errichtete Pilgrim Monument, das daran erinnern soll, dass  im Jahre 1620 die Mayflower bevor sie in Plymouth vor Anker ging, fünf Wochen hier in Provincetown lag.

Am nächsten Tag suchen wir uns einen dem Campingplatz näher gelegenen Strand, an dem wir ein bis zwei Stunden lesend verbringen wollen. Es werden jedoch eher vier Stunden, da die Flut hereinströmt und unsere Düne, auf der wir liegen, vom Festland abschneidet. Gottseidank ist diese hoch genug, dass wir nicht nass werden. Allerdings müssen wir zurück durch das Wasser wandern, weil wir nicht solange warten wollen, bis das Wasser ganz ablaufen ist. Timba muss wohl oder übel schwimmen, was er aber, obwohl er es nicht mag, ganz brav macht.    

Da wir noch die Rückreise unseres Wohnmobils fertig organisieren müssen, verlassen wir diese schöne Halbinsel nach drei Tagen wieder, halten jedoch noch in Hyannis. Hier steht die Sommerresidenz der Familie Kennedy und wir besuchen das sehr interessante Kennedy-Museum, in dem zum 100. Geburtstag von John F. Kennedy eine schöne Ausstellung zu sehen ist. Der Ort selbst ist auch recht nett, doch wir waren froh, dass wir uns in Provincetown niedergelassen hatten. Es hat unserer Meinung nach doch viel mehr Insel- und Ferienatmosphäre.    

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