Austin`s slogan: "keepin` it weird!"
Eigentlich wollten wir noch einen Tag länger am Strand bleiben. Aber nachdem der starke Wind nachgelassen hatte, hat man die etwa 120m entfernte Straße doch ziemlich laut gehört. Auch wenn der Strand für Timba ein Paradies war, zog es uns doch weiter.
Von Galveston aus sind wir zuerst auf der Insel, direkt an der Küste entlang gefahren. Man fährt praktisch auf der 5m hohen Mauer, die errichtet worden ist, um Sturmfluten etwas aufzuhalten. Interessant war, dass alle Häuser auf Stelzen gebaut sind und das Meer bei starker Flut unten durch fließt. Trotzdem würde ich da kein Haus hinbauen.
Weiter gings an großen Erdölraffinerien vorbei ins Hinterland von Texas durch Eagle Lake, Gonzales, Lockhart nach Austin. Zuerst fuhren wir durch ausgedehnte Marschlandschaft (Bayous), dann in die schöne Seenlandschaft rund um Austin. Nachdem der erste Campingplatz geschlossen war, auf dem zweiten keine Hunde erlaubt waren, fanden wir schließlich einen schönen Platz am Lake Trevis, den Sandy Creek Park, an dem wir fast allein waren und auch nichts zahlen mussten.
Am nächsten Tag tuckerten wir die extrem kurvige Straße wieder die 30km zurück nach Austin, stellten uns an den Parkplatz von Barton Springs und erkundeten mit den Fahrrädern die Stadt. Die Hauptstadt von Texas ist eine richtige Outdoorstadt. An beiden Ufern des Coloradoriver ziehen sich Wege für Radler und Jogger entlang, die rege genutzt werden. Die Stadt hat knapp 900.000 Einwohner und ist laut unserem Reiseführer "eine flippig liberale Bastion im konservativen Texas, ein Schmelztiegel aus Cowboys und Studenten, aus Musikern und Beamten". Uns hat die Stadt sehr gut gefallen. Wir radelten zum größten State-Capitol der USA, welches sogar das Capitol von Washington D.C. um 4 Fuß überragt (Wir sind in Texas!), und schauten es uns von innen an (eine Jazzband spielte unter der Rotunde). Weiter gings durch die 6th Street und durch das bunte Stadtviertel SoCo (South of Congress).
Nach unserer Radtour erfrischten wir uns in dem 220m langen Pool der Barton Springs. Dieses Naturteichbad mitten in der Stadt wird durch eine unterirdische Quelle gespeist,die ständig 20 Grad hat.
Anschließend besuchten wir noch den größten Whole Foods Market, den wir je gesehen hatten. Diese so beliebte Bio-Supermarktkette hat ihren Ursprung hier in Austin. Danach ging es wieder zurück zu unserem einsamen Campingplatz.
Austin war uns noch einen zweiten Tag wert. Wir sahen uns zuerst das sehr interessante Texas State History Museum an. Dort erfuhren wir u.a., dass Texas der einzige Bundesstaat der USA ist, der zuerst ein eigener anerkannter Staat war, deshalb der Lone Star State. Erst 1845 trat Texas als einziger unabhängiger Staat der Union bei. Reich wurde Texas durch Baumwolle (Galveston war Ende des 19.Jhd. die zweitreichste Stadt der USA) und ab dem 20.Jhd durch Öl. Texas, das ist Wilder Westen, Cowboys, Lagerfeuer, saftige Steaks, Countrymusic, reiche Ölvorkommen und Viehzucht: die Texas Longhorns. Texas kennt man durch die Westernfilme, von denen viele hier spielen, denn dies war ursprünglich das Land der Comanchen. Heute hat Texas natürlich ein modernes Gesicht und so haben sich z.B. viele Firmen im Silicon Hill in Austin angesiedelt: Google, Apple, Hewlett Packard.....
Bevor wir am Nachmittag wieder den tollen Pool der Barton Springs besuchten, durfte Timba seine erste Bootsfahrt in einem Kanadier erleben. Nachdem das am Anfang eine ganz schön wacklige Geschichte war, legte er sich auf der Rückfahrt schon erfahren in die Mitte und genoss die Aussicht.
Am nächsten Morgen verließen wir den Sandy Creek Park und erkundeten das Texas Hill Country-German Texas. Zwischen 1850 und 1890 flohen viele Siedler nach der gescheiterten Revolution aus Deutschland und eine große deutsche Welle kam mit Carl Prinz zu Solms-Braunfels mitten in das Herz von Texas. Die deutschen Immigranten waren erfolgreiche Viehzüchter und Landwirte: Pfirsich- und Weinanbau.
Auf dem Weg nach Fredericksburg machten wir einen ersten Stopp in dem wunderschönen Pedernales Falls State Park, wo der Pedernales River sehr interessante Formationen gebildet hat. Im Sommer ist hier Tubing der Nationalsport, d.h. auf einem großen Reifen den Fluss hinunterfahren.
Einen zweiten Halt machten wir auf der Lyndon B. Johnson Ranch. Lyndon B. Johnson wurde der 36. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, nachdem John F. Kennedy 1963 in Dallas ermordet worden war. Sein Heimatort war diese Ranch, von der aus er auch Politik gemacht hat.
Als nächstes erreichten wir Fredericksburg, die Stadt in der es eine German Bakery gibt und allerlei anderes deutsches Brauchtum aufrechterhalten wird: Maibaum, Oktoberfest, Karneval.....
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Alina (Freitag, 27 Januar 2017 12:26)
Hey, das klingt ja alles wunderschön. Ich beneide euch. Wäre gerne mitbekommen.
Ganz liebe Grüße von Zuhause.
Hel
Papi (Freitag, 27 Januar 2017 17:50)
Da kann ich mich Alina nur anschließen. In so wenigen Tagen habt Ihr schon so viel Neues und Interessantes über Amerika erlebt. Und durch Deine Schilderung, liebe Nikola, bekomme ich den Eindruck, ich sei dabeigewesen. Alles Gute auch an Armin, und einen lieben Gruß auch von Mami
Dein Papi
Karol Engel (Montag, 06 Februar 2017 14:17)
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