Guanajuato, San Miguel de Allende, Queretaro

Die Kolonialstädte des zentralen Hochlands: Guanajuato, San Miguel de Allende und Queretaro

Das zentrale Hochland erstreckt sich nordwestlich von Mexiko-City und gilt als kulturelle Schatzkammer der Kolonialepoche. Es liegt zwischen den Ausläufern der beiden Gebirgszüge Sierra Madre Occidental und Sierra Madre Oriental. Mit der Entdeckung der Silber- und Goldvorkommen entstanden hier unter Einfluß der Spanier florierende Städte mit prächtigen Palästen, vielen Klöstern und Kirchen. Wir wollen uns drei dieser Städte, die alle an der  "Silberstraße" liegen, anschauen. Sie liegen auch nicht nur an der Silberstraße, sondern auch an der Ruta de la Independencia, da diese Städte im mexikanischen Unabhängigkeitskampf vor 200 Jahren eine großen Rolle spielten.

Guanajuato

Guanajuato liegt auf 2050m Höhe und ist ein Juwel der Kolonialstädte in Mexiko. Ehemalige Bergwerkschächte untertunneln die komplett unter Denkmalschutz stehende Stadt, die von ungewöhnlich steilen und kurvigen Gassen durchzogen wird. Treppen, Plazas und zahllose Kolonialpaläste prägen das Stadtbild. 1529 wurde die Stadt von den Spaniern erobert und erblühte durch die Silber- und Goldvorkommen in nur fünf Jahren zur Schatzkammer Spaniens. Um die ganze Stadt herum verläuft die Carretera Panorama, eine extrem kurvige 17 km lange Straße mit vielen Topes, von der man herrliche Ausblicke auf die Stadt hat. Wir haben bei einem Einkaufszentrum geparkt (nachdem wir in der Altstadt vergeblich nach einem Parkplatz gesucht haben) und sind ohne Timba mit einem Taxi zum Zentrum gefahren. Die Stadt überwältigt durch die extrem steilen Gassen und die vielfarbigen Häuser. Uns hat besonders die Universität gefallen, die hoch über der Stadt trohnt.

San Miguel de Allende

San Miguel de Allende ist ebenfalls eine wunderschöne alte Kolonialstadt auf 1900m Höhe. Sie hat ein besonderes Flair, da es hier eine international angesehene Kunstakademie gibt, an der man einen Bachelor und einen Master machen kann. Die Stadt ist der Zweitwohnsitz von vielen Künstlern und Kunstliebhabern und von ca 12.000 Amerikanern, die hier gerne überwintern. Viele Kunsthandwerksboutiquen, Restaurants und Cafés findet man in den vielen kleinen Innenhöfen der Stadt. An jeder Ecke entdeckt man etwas Neues. 

Wir sind diesmal auf einem Campingplatz mitten in der Stadt, an dem  man viele Traveller trifft und der lustigerweise zwischen drei Tennisplätzen liegt. Ich glaube, wir sind noch nicht im Langzeitmodus des Reisens angekommen, denn hier bleibt jeder mindesten ein bis zwei Wochen und einige sind auch schon zwei Monate da. Die Stadt ist ein Traum und man kann es hier sicher lang aushalten , aber ich bin noch zu neugierig auf alles andere in Mexiko. Immerhin haben wir beschlossen, hier auch drei Nächte zu bleiben.

Es ist sehr angenehm durch die engen, kopfsteingepflasterten Gassen zu Fuß in die Stadt gehen zu können, nur für Timba gibt es wenig Grün. Aber das hält er auch mal aus. San Miguel de Allende hat eine tolle Atmosphäre, was sicher mit an dem großen Anteil von Ausländern liegt. Hier gibt es nun Biomärkte, Cafés in denen man Latte Machiato bekommt und es wird auch viel Englisch gesprochen. 

Abends wandern wir noch zum Plaza de Allende, der der Mittelpunkt der Stadt ist. Wir sitzen unter immergrünen indischen Lorbeerbäumen vor den beiden rosafarbenen Kathedralen und beobachten die Leute, die an uns vorbei flanieren. Um uns herum spielen Musiker ihre Ständchen und es pulsiert das Leben.

Am nächsten Tag genießen wir die Stadt noch einmal ausführlich. Timba lassen wir mit einem Knochen im Wohnmobil und wir marschieren durch die teilweise recht steilen Gassen, gehen in Boutiquen, setzen uns in Cafés wie das Café Las Musas im romantischen Innenhof des ehemaligen Convento de la Conception, in dem auch eine Kunstschule beheimatet ist, und freuen uns, wie gut es uns geht. Wir haben eine Eisdiele entdeckt, dessen Besitzer einen Spaß daran hat, neue Eissorten zu kreieren.  So kommen wir in den Genuss von verschiedenen Geschmackssorten: Rotwein (man kann sich zwischen Cabernet, Malbec und Merlot entscheiden), Tequila, mexikanische Mandel, Lavendel, drei Käse u.ä.. Wir dürfen alles probieren, was wir wollen, bevor wir uns am Ende für eine Sorte entscheiden. 

 

Queretaro

Statt mit dem Wohnmobil weiter nach Queretaro zu fahren, wie wir es eigentlich vorhatten, organisiert uns der Campingplatzbesitzer hier in San Miguel ein Taxi, in dem wir auch Timba mitnehmen können. Wir wollen lieber noch länger hier bleiben und fahren die 60Kilometer mit einem Fahrer, der dort auf uns wartet und mit dem ich auch noch mein Spanisch üben kann. Er erzählt uns, dass Queretaro in den letzten zehn Jahren auf das Dreifache gewachsen ist. Die Stadt hat ein schöne koloniales Stadtzentrum, doch außen herum haben sich viele Industrien angesiedelt, besonders im Bereich des Flugzeug- und Hubschrauberbaus. Außerdem ist hier eine der beliebtesten und besten Universitäten des Landes. Miguel, der Taxifahrer, läßt uns im Zentrum raus und wir verabreden uns für drei Stunden später wieder. Die Stadt ist recht schön, wenn auch viel größer als San Miguel. Es gibt viele schöne Plätze und Straßen und wir bummeln ein bisschen durch die Gassen. Armin lässt sich die Schuhe putzen und ist ganz begeistert, wie sie hinterher glänzen. Erwähnenswert sind auch die interessanten Fußgängerampeln: das Männchen , das das Gehen anzeigt, lief immer schneller, je näher das Ende der grünen Phase rückte.

Auch hier gibt es nette Cafés, doch uns gefällt San Miguel de Allende viel besser. Das hier ist doch eine Großstadt mit mehr als 1,2 Millionen Einwohnern. Miguel holt uns wieder ab und wir fahren zurück.

 

Inzwischen war auch die Wäsche fertig, die wir am Morgen am Campingplatz abgegeben haben.  Für umgerechnet 3,50 Euro ist außer unserem Sack Wäsche sogar Timbas Nilpferd wieder sauber geworden.

Wir kochen uns etwas und wandern noch  einmal durch die kopfsteingepflasterten Gassen von  San Miguel. Wir finden noch ein paar wunderschöne Läden, vor allem einen von einer Mexikanerin, die gut deutsch spricht, der tolle Holztische und wunderschöne Kleidung hat und genehmigen uns in einer ziemlich coolen Bar noch einen sehr guten Margarita. Hier ist Freitag abends richtig viel los. Überall spielt Musik, teilweise drei verschiedene Musikbands gleichzeitig. Wir sind vollkommen begeistert und beschließen noch eine Nacht länger zu bleiben.

Kommentar schreiben

Kommentare: 4
  • #1

    Günter R. (Samstag, 04 Februar 2017 07:28)

    Hallo Nicola,
    offensichtlich eine sehr schöne, von Dir toll dokumentierte Reise - aber leider mit dem falschen Begleiter!!!!. Ich schlage vor, Armin bricht die Reise ab und ich springe für ihn ein.
    Weiterhin einen schönen Urlaub!
    Viele Grüße (natürlich auch an Armin)
    Günter

  • #2

    Robin (Samstag, 04 Februar 2017 20:05)

    Schön, dass ihr euch diesen langgehegten Traum erfüllt. Freue mich dich so zu sehen.

  • #3

    Renate (Montag, 06 Februar 2017 14:56)

    Hi ihr drei :-) , wie toll Du das schreibst Nikola. Ich beneide euch .....bin aber irgendwie auch dabei :-) :-)

    Viel Spaß weiterhin und schreib ganz viel ......

  • #4

    Andi S. (Montag, 13 Februar 2017 21:21)

    Hi Armin, Nicola - ohhh da wird man wirklich neidisch. Danke für die Berichte und die klasse Bilder. Ihr verpasst bei uns wirlich nichts. Gruss an Timba und lasst es Euch gut gehen.