Mexiko: ein tolles Land
Mexiko!
Mexiko ist der südlichste Staat des nordamerikanischen Kontinents, hat aber nicht mehr viel mit Nordamerika zu tun, sondern ist eine ganz andere Welt. Kaum hatten wir die Grenze überschritten, veränderte sich das Ortsbild. Am ehesten kann man es sich so vorstellen wie wir das südliche Italien oder Griechenland kennen. Die Häuser sind oft nicht fertiggestellt, viele kleine „Supermarkt“-Läden, viele Schotterstraßen...., nur alles in riesigen Entfernungen.
Und doch ist Mexiko eine der ersten und stabilsten Demokratien Lateinamerikas. Seit 1994 bildet Mexiko mit den USA und Kanada die Wirtschaftszone NAFTA. Wie sich dieses Handelsabkommen unter dem neuen amerikanischen Präsidenten Trump gestaltet, bleibt abzuwarten denn die USA sind ein großer Einflussfaktor auf die mexikanische Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik. Mexiko ist ein Mitglied der G20-Staaten und gleichzeitig ein Entwicklungsland.
Mexiko ist ungefähr sechsmal so groß wie Deutschland und hat 121 Millionen Einwohner. Die Geburtenrate ist doppelt so hoch wie in Deutschland (2,6 Kinder pro Frau). Doch dies sind nur einige Fakten über dieses geschichtlich hochinteressante Land, von dem jeder andere Vorstellungen hat: Märkte, Sonne, Palmenstrände, koloniales Erbe, Maya-Pyramiden und gastfreundliche Menschen. Wir sind schon sehr gespannt, was uns erwartet.
Pablo Neruda hat über dieses Land gesagt: „Es gibt in Amerika und vielleicht auf dem Planeten kein Land mit größerer menschlicher Tiefe als Mexiko und seine Bewohner. In seinen großen Lichtpunkten, wie seinen gigantischen Irrtümern ist dieselbe Verkettung von grandiosem Edelmut mit hoher Lebenskraft, unerschöpflicher Geschichte und unaufhörlichem Werden zu erkennen“.
Heute haben wir einen kleinen Eindruck davon bekommen, wie groß Mexiko ist. Wir sind 550 Kilometer von Monterrey nach Villa de Reyes gefahren, das etwas südlich von San Luis Potosi liegt. Eine ewig lange Strecke entlang der Sierra Madre Oriental ohne Orte, dafür mit vielen Kakteen (hochgerechnet von Armin sind es mehrere Hundert Millionen) recht und links der Straße. Auf dem Mittelstreifen der „Autobahn“ (man darf offiziell 60, 80 oder 90 fahren, tatsächlich fährt man aber mit 125 Sachen über die Schlaglochpisten hinweg) beobachteten wir entweder Ziegen, Pferde oder Esel.
Wenn man die kleinen Orte passiert, hat man den Eindruck, dass alle Männer „mecanico“ sind und die dazugehörigen Frauen das Cafe Laura oder Maria betreiben. Doch viele der Häuser am Straßenrand sind auch verlassen.
Eine Besonderheit der mexikanischen Straßen sind die sogenannten Topes, das sind bis zu 25 Zentimeter hohe Bodenwellen, die in allen Ortschaften sehr wirksam die Geschwindigkeit bremsen. Manchmal werden sie durch Schilder angekündigt, manchmal auch nicht, manchmal sind sie farbig gekennzeichnet und manchmal sieht man sie fast nicht. Ein Topes ist auch selten allein, meistens folgen drei bis fünf davon in kurzen Abständen aufeinander und man „huggelt“ so drüber. Oft sind die Topes auch noch im Schatten eines Baumes versteckt und deshalb schwer zu sehen!!!! (Heute wäre es einmal fast schief gegangen)
Die mexikanischen Autofahrer sind recht entspannte Autofahrer und fahren laut Armin wie die Italiener in den 70er Jahren, entweder schnell oder extrem langsam. Die langsamen Fahrzeuge fahren oft zur Hälfte auf dem Standstreifen, so dass alle anderen problemlos überholen können.
Verkehrsregeln sind nur Richtlinien, Geschwindigkeitsangaben sollte man nicht so genau nehmen. Der Fahrstil kommt Armin also sehr entgegen.
Timba ist der bravste Hund, den man sich vorstellen kann. Er muss zwar bei langen Fahrten zwischendurch bei mir auf dem Schoss sitzen, aber sonst legt er sich brav hin und freut sich, wenn wir hin und wieder mal anhalten, auch wenn er dann aufs Auto aufpassen muss, weil wir in einen Supermarkt gehen. Das Einzige, was ihm nicht so gefällt, ist, dass wir oben schlafen und er nach dem Aufwachen nicht direkt gestreichelt und gekrault wird. Dafür gehe ich dann jeden Morgen mit ihm Laufen und das genießt er sehr.
Wir sind jetzt hier in einem Balneario gelandet, eine Badeanstalt in der Nähe des Nationalparks Gogorron. Hier gibt es warme Quellen und eines der fünf Becken, die sie hier haben, ist in Betrieb. Im Sommer erfreuen sich hier die Mexikaner an einer riesigen Rutschenlandschaft.
Hier darf man in der Zona de Camping übernachten und wir haben, außer Timba, auch noch einen Privatnachtwächter. So beschließen wir hier zwei Nächte zu bleiben und mal einen Tag nichts zu tun, außer baden, lesen und den Hund zu erziehen. Hier gibt es viele Katzen und zu Timbas Verdruss wollen die alle nicht mit ihm spielen.
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