Veracruz, Tlacotalpan, Catemaco
Veracruz
Nachdem wir uns von Martin und Sabeth und dem schönen Plätzchen am Meer verabschiedet haben, geht es auf einer schmalen Straße (immerhin die Hauptdurchgangsstrecke zur amerikanischen Grenze) an der Küste entlang bis nach Veracruz. Hier führt uns unser Navi etwas in die Irre (gottseidank ist Sonntag), doch dann erreichen wir den Zocalo und ein Mexikaner weist uns einen Parkplatz zu und passt für 20 Pesos auf unser Auto auf.
Veracruz ist die älteste Stadt Mexikos, es ist die größte Hafenstadt des Landes und doch hört man um den gemütlichen Zocalo herum die temperamentvollen Klänge der Marimba- und Salsamusik. 25km nördlich von hier ist Heran Cortes 1519 zum ersten Mal an Land gegangen und gründete hier dann die erste spanische Siedlung: La Villa Rica de la Vera Cruz. In zwei Jahren findet aus diesem Grund hier die 500 Jahr-Feier statt. Zwei Jahrhunderte lang blieb Veracruz der Anlaufhafen für die spanischen Eroberer.
Der Karneval wird hier groß gefeiert, und wir sehen schon die an der Uferpromenade kilometerlangen, aufgebauten Zuschauertribünen am Rand der Straßen, doch zu der Zeit werden wir schon wieder woanders sein.
Wir bummeln etwas durch die Stadt und setzen uns in ein Café, in dem es hier den leckeren Lechera gibt (der mexikanische Latte macchiato: man bekommt ein Glas heiße Milch und dann kommt ein Kellner mit einer großen Kanne Espresso und man sagt, wie dunkel man seinen Lechera möchte) und lauschen den Marimbaklängen.
Tlacotalpan
Nachdem wir nochmal herrlich direkt am Meer in der Nähe von Veracruz übernachtet haben, fahren wir weiter in die kleine Flußhafenstadt Tlacotalpan, die immerhin UNESCO-Weltkulturerbe ist. Und das nicht zu unrecht. Die Stadt steht ganz im Zeichen spanischer Kolonialarchitektur mit vielen Arkaden und wunderschönen durch Palmen begrünten Plätzen. Es gefällt uns sehr gut hier und ein Einheimischer überredet uns dazu eine Bootsfahrt auf dem Fluss zu machen. Wir bereuen es nicht, denn vom Wasseraus, hat man noch einmal einen anderen Blick auf die Stadt. Miguel erklärt uns, dass sich bei dieser Stadt zwei Flüsse treffen, deren Wasser sich erst einmal nicht vermischen. Man erkennt es an der Farbe.
Nach unserer Bootsfahrt verabschieden wir uns und weiter gehts nach Catemaco.
Eigentlich eine wunderschöne Fahrt durch diese riesige Lagunenlandschaft hier, doch mit der Zeit wird die Straße anstrengend. Es kommen uns viele riesige Zuckerrohrlaster entgegen, an jeder Häuseransammlung sind mehrere Topes, an denen etwas verkauft wird (geschnittene Mango oder Ananas, Empanadas, Chips oder was man sonst noch auf langen Fahrten so brauchen kann) und die Straße ist kurvenreich und schmal.
Die Lagune von Catemaco
Doch schließlich erreichen wir die kleine Stadt Catemaco. Die Stadt und die Lagune sind umschlossen von Bergen, der Sierra de las Tuxtlas. Wir sind hier 400 Meter über Meereshöhe und trotzdem ist es unheimlich heiß hier. Es hat 34 Grad und eine ziemlich hohe Luftfeuchtigkeit.
Der See ist der drittgrößte See Mexikos und erinnert ein bisschen an die oberitalienischen Seen. Doch die Stadt selbst ist sehr mexikanisch. Auf dem Zocalo vor der Kirche spürt man die laute Lebensfreude der Mexikaner: Musik, Lautsprecher, Hunde, Luftballonverkäufer, quitschbunte Zuckerwatte...
Wir machen eine Bootstour mit einem Collectivo, d.h. mit noch sechs anderen Mexikanern, da das billiger und lustiger ist, als wenn wir das Boot für uns hätten. Die Tour führt uns an verschiedene Aussichtspunkte der Lagune, zuerst kommen wir an eine Stelle, an der es eine besondere Mineralerde gibt, mit der uns die Gesichter eingepinselt wird. Bei unserem nächsten Stopp können wir uns die Maske dann mit Wasser vulkanischem Ursprungs abwaschen. Weiter gehts zu einem Dschungelspaziergang, bei dem wir viel über die Geschichte und Kultur der Gegend lernen, soweit ich den spanischen Führer verstehe. Die Gegend hier gilt als Wiege der olmekischen Kultur und wir sehen einige Repliken der berühmten Olmekenköpfe.
Timba durfte nicht mit und ist fast eine Stunde ganz allein im Boot geblieben. Ein toller Hund, das war aber auch nötig zu beweisen nach letzter Nacht. Da hat es ihn nämlich dauernd im Wohnmobil rumgetrieben und er konnte nicht schlafen und wir somit auch nicht. Er stand sogar an der Leiter. Ich bin dann schließlich mitten in der Nacht mit ihm auf dem Campingplatz spazierengegangen, aber es nutzte nur wenig und so haben wir alle drei nur wenig geschlafen. Armin meint, er hätte irgendwo einen magic mushroom oder so etwas erwischt. Inzwischen ist er gottseidank wieder normal.
Auf dem Weg zurück halten wir noch an zwei verschiedenen Stellen, wo wir viele Affen in ihrer natürlichen Umgebung sehen. Das ist ziemlich faszinierend zu beobachten.
Anschließend probiere ich noch das berühmte Ceviche von hier und wir erholen uns am Swimmingpools des Campingplatzes.
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albergozwergo (Samstag, 25 Februar 2017 18:40)
Sehr schöner Reisebericht, war nett Euch kennen zu lernen. Weiterhin eine gute + sichere Reise. Wir sehen uns ja vielleicht in Amerika del Norte nochmals? Bussi Lore+Dieter