Olmeken in Villahermosa und Mayas in Palenque
Villahermosa
Die Fahrt von Catemaco nach Villahermosa ist zuerst landschaftlich und auch straßenmäßig recht schön. Armin freut sich schon auf die Cuota, das ist die Autobahn, für die man zahlen muss und aus diesem Grund meistens sehr gut in Schuss ist. Nur diesmal ist es fast andersherum. Auf der Cuota sind viele Baustellen und außerdem extrem viele Schlaglöcher, was es anstrengend macht zu fahren.
Auf dieser Fahrt überqueren wir die Grenze nach Tabasco. Bisher wusste ich gar nicht, dass Tabasco ein Bundesstaat ist , sondern hielt es nur für eine scharfe Soße. In diesem Gebiet, das ein Netz aus Lagunen, Flüssen und Seen ist, ist die Vegetation tropisch, das Klima schwül und es gibt recht viele Moskitos. Es ist einfach sehr heiß, besonders in der Nacht. Am Straßenrand sieht man nun unendlich viele Bananenstauden, Kakao, Mais und Zuckerrohr.
Villahermosa ist unser nächstes Ziel. Wir stehen wieder ein bisschen außerhalb der Stadt auf dem Campingplatz eines Balnearios mit einem herrlich großen Swimmingpool. Von dort aus lassen wir uns mit einem Taxi in die Stadt fahren, die ihrem Namen keine Ehre macht (Villahermosa = schöne Stadt) und nicht besonders schön ist. Die Taxifahrerin ist sehr nett, gibt uns viele Tipps und holt uns nach drei Stunden wieder ab. Es gibt eine ganz nette Fußgängerzone, La Zona Luz, und den sehr interessanten Parque Museo La Venta in dem die berühmten Olmekenköpfe stehen. Diese dschungelähnliche Landschaft, in der die Figuren und Köpfe präsentiert werden und wir Tiere sehen, deren Namen wir nicht kennen, ist sehr sehenswert.
Die Olmeken sind die älteste Kultur Mesoamerikas und siedelten hier zwischen 2000-1500 v. Chr. Man weiß wenig über sie, doch sie hinterließen riesige bis zu 30 Tonnen schwere Basaltköpfe, - stelen, und –altäre, die uns begeistern.
Palenque
Am nächsten Tag fahren wir weiter zu den mitten im Urwald gelegenen Tempeln von Palenque, die ein Paradebeispiel für die Maya-Kultur in Mexiko sind. Viele verfallene Gebäude liegen auf einem 15 Quadratkilometer großen Bereich, doch nur die Mitte der Anlage wurde bisher freigelegt. Palenque, das zu Mayazeiten wegen der beiden Flüsse, die durch die Anlage hindurchfließen, wahrscheinlich Lakamha (großes Wasser) hieß, erlebte seine Blütezeit 640-740 n. Chr. Ganz fasziniert erklettern wir die verschiedenen Pyramiden. In die große Pyramide dürfen wir sogar in einer Art Tunnel eine Grabkammer besuchen. Wir folgen einem Weg, der an einem Wasserfall entlang durch den Urwald führt und immer wieder an alten Ruinen vorbeigeht. Da es in der letzten Nacht, zum ersten Mal seitdem wir unterwegs sind, so richtig geschüttet hat, ist alles noch feucht, rutschig und dampfig. Lianen schlingen sich um die Bäume und überall wachsen hier farbenprächtige Pflanzen, die man bei uns nur als Zimmerplanzen kennt. Im Vergleich zu vor 28 Jahren, als wir schon einmal da waren, ist die Anlage nun deutlich größer und sie haben noch mehr Tempel freigelegt. Wir sind ganz schön beschäftigt alles abzugehen. Nach unserer zweistündigen Tour sind wir durchgeschwitzt und freuen uns auf den Swimmingpool unseres Campingplatzes Mayabell, einer wunderschönen Anlage mit vielen strohgedeckten Hütten und einem leckeren Restaurant. Vorher muss allerdings Timba noch bewegt werden, der ganz lieb im Wohnmobil gewartet hat. Ihm ist auch heiß und er freut sich rauszukommen. Ganz interessiert schnüffelt er an den ihm unbekannten Gerüchen und quietscht furchtbar, als ihn ein Moskito sticht. Er ist jetzt richtig groß geworden.
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