Uxmal, Izamal, Chichen Itza und die Cenote Suy Tun

Zwei große Maya-Tempelanlagen: Uxmal und Chichen Itza

Von Campeche aus fahren wir auf die Yucatan-Halbinsel. Das ist eine riesige flache Landzunge nur wenige Meter über dem Meeresspiegel zwischen dem Golf von Mexiko und der karibischen See, die hauptsächlich mit dichtem Buschwerk und strauchwaldartigem Dschungel bewachsen ist. Wir fahren und fahren und uns wird wieder einmal die Größe Mexikos bewusst. Die Yucatan-Halbinsel teilen sich drei Bundesstaaten: Campeche, Yucatan und Quintana Roo.

 

Uxmal ist die erste archäologische Stätte, die wir uns auf der Yucatan-Halbinsel anschauen. Es ist die größte und eindrucksvollste Stätte der klassischen Maya-Periode. Sie erlebte ihre Hochblütezeit Ende des 9.-10. Jahrhunderts. Zu der Zeit sollen hier etwa 25000 Leute gelebt haben. Zweihundert Jahre später war sie aber bereits wieder verlassen.

Direkt nach dem Eingang laufen wir auf die große Pyramide des Zauberers zu, die in ihrer Steilheit durch keine andere Pyramide übertroffen wird. Sie ist auch die einzige Pyramide, die einen ovalen Grundriss hat. Vor 25 Jahren konnten wir noch hochsteigen, doch das haben sie leider 2003 verboten. Wir sind trotzdem fasziniert von der Anlage. Bei fast 40 Grad stiefeln wir durch die doch sehr harmonische Gesamtanlage, auf einige Pyramiden darf man hochsteigen und wir sind bald ganz außer Atem. Trotz der Hitze eine tolle Erfahrung.

Von Uxmal aus fahren wir nach Merida um uns dort auf den Campingplatz zu stellen und vielleicht abends noch die angeblich schöne Kolonialstadt anzuschauen. Leider stellen wir fest, dass dieser Trailerpark, der sogar im iOverlander noch vor drei Wochen besucht wurde, geschlossen hat. Also weiter. Armin zieht es nach Puerto Progreso ans Meer, weil er denkt, da ist es weniger heiß. Also noch einmal 30 Kilometer. Wir kommen an und dort tobt der Bär. Es ist Sonntag Nachmittag und alle Mexikaner sind am Strand. Eine Musik übertönt die andere. Es tobt das Leben. Auf dem Weg vom Strand zum Campingplatz hat die Polizei die ganze Straße abgesperrt und lässt jeden blasen. Auch Armin muss durch die Alkoholkontrolle. Doch das ist unser kleinstes Problem. Kurz darauf stellen wir fest, dass es leider auch den Campingplatz in Puerto Progreso nicht mehr gibt. Wir sehen ein nettes Restaurant am Strand und fragen, ob wir da stehen dürfen, nachdem wir dort zu Abend gegessen haben. Der sehr sympathische Besitzer, der lange Zeit in Chicago gelebt hat und gut Englisch spricht, meint, es wäre kein Problem. Das Essen ist gut, wir haben einen sicheren Übernachtungsplatz mit Wächter und sogar gutes Internet. Was wollen wir mehr?

 

 

Izamal

Am nächsten Tag fahren wir mit dem Auto durch Merida, eine Stadt mit einem ganz netten kolonialen Stadtzentrum. Wir mäandrieren uns durch die schachbrettartig angelegten Häuserschluchten, sehen den Zocalo vom Auto aus, finden aber leider keinen Parkplatz. Also gehts weiter nach Izamal.

 Izamal ist ein hübsches kleines Städtchen, in dem alle Häuser gelb und weiß angestrichen sind. Es hat ein sehr dominierendes Franziskanerkloster, das im 16. Jhd. aus den Steinen der nahegelegenen Mayapyramiden gebaut worden ist. Wir finden ein nettes Café zum Frühstücken und beschließen anschließend eine Kutschfahrt zu unternehmen. Ein ganz neue Erfahrung für Timba. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es ihm wirklich gefallen hat in einer rosa Kutsche von einem Pferd mit einem rosa Hut gezogen zu werden. Aber er hat es über sich ergehen lassen. Uns hat es gut gefallen und wir haben so viel vom Ort gesehen ohne uns Plattfüße zu laufen.

 

Chichen Itza

Chichen Itza ist die größte und am besten erhaltene präkolumbische Anlage auf Yucatan. Sie ist wunderschön und auch sehr interessant, aber uns hat sie auch am meisten geschockt, da wir seitdem wir in Mexiko sind nie so viele Touristen wie hier gesehen haben. 

Knapp 1000 Jahre von 400 bis 1250 n. Chr. war Chichen Itza ein wirtschaftliches, politisches und religiöses Zentrum von herausragender Bedeutung. Eine Besonderheit ist das Nebeneinander von toltekischer Baukunst und Maya-Architektur. Als die Spanier 1546 den Ort erreichten, war er bereits zum größten Teil von seinen Bewohnern verlassen worden.

Heute fallen vor allem die Touristen aus Cancun tagsüber ein. Zuhauf stehen die Busse auf dem Parkplatz. Wir waren ganz entsetzt über die Menge an Touristen und natürlich auch die Menge an Händlern auf dem Gelände, die versuchen Schnitzereien, Silberschmuck und Webarbeiten an den Mann zu bringen. Es ist lange nicht so geruhsam hier wie in Palenque oder in Uxmal. Amerikanerinnen in Bikinioberteilen, Franzosen in kurzen Shorts, es ist alles da, was der Tourismus so hergibt.

Doch gottseidank, sobald man sich etwas abseits der Hauptwege befindet, gibt es auch hier ruhigere Fleckchen wie das Observatorium oder den größten Pelloteplatz (Ballspielplatz), der je gefunden wurde. 

Wir finden Chichen Itza trotz allem sehr beeindruckend, aber Uxmal hat uns noch besser gefallen, vor allem, da dort weniger Leute waren. 

Das Cenote Suy Tun

Es gibt mehr als 100 Cenotes auf der Halbinsel Yucatan und sie gehören zu den beeindruckendsten Naturphänomenen, die Mexiko seinen Besuchern zu bieten hat: die unterirdischen Süßwassergrotten, die Cenotes genannt werden.Cenote  stammt von dem Maya-Wort tslomot und bedeutet heilige Quelle.

Die Maya nahmen an, dass diese Cenotes Eingang zu Xibalba waren, der Unterwelt, in der ihr Regengott Chac wohnte. Das Volk der Maya versorgte sich über diese Cenotes in Trockenzeiten mit Trinkwasser, denn überirdische Flüsse gibt es auf Yucatan nicht. Geologisch gesehen sind die Cenotes Einbrüche in der Kalksteindeckschicht, durch die unterirdisch fließende Wasserströme zugänglich werden.

 

Wir sind ganz fasziniert von Suy Tun. Die Cenote hat einen Durchmesser von ca 40 Metern und liegt 15m unter der Erdoberfläche. Wir steigen über eine Felstreppe hinab und schwimmen ganz allein im Halbdunkel unter bizarren Tropfsteinformationen in sehr sauberem Wasser in einer ganz eigenen Welt. Frisches Wasser dringt stetig aus dem Boden nach oben und versorgt die Cenote mit frischem Wasser. Man fühlt sich wirklich wie am Eingang in die Unterwelt. Weiter Richtung Küste gibt es ganze Höhlensysteme, in denen man tauchen gehen kann. 

 

Die kleine Bungalowanlage, die sich um die Cenote gebildet hat, besitzt auch einige schöne Stellplätze für Wohnmobile. Außerdem hat sie einen herrlich großen und kühlen Swimmingpool, an dem nichts los ist. Spontan beschließen wir noch eine zweite Nacht hier zu bleiben. Das ist das Schöne am Reisen mit viel Zeit: wir bleiben, wo es uns gefällt!

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Kommentare: 1
  • #1

    Edel (Mittwoch, 22 Februar 2017 18:03)

    Du machst dir so viel Mühe mit
    eurem Blog:

    ■ ERLEBEN
    ■ SCHREIBEN
    ■ WIFI suchen �

    Aber nur so können wir teilhaben
    und gedanklich immer bei euch sein.

    Die CENOTES sprechen alle Sinne an und waren für euch sicherlich ein romantischer + wohltuender Genuss.