Laguna de Bacalar und Chetumal

Im Sand versenkt

Nach unserer herrlichen Pause hier am Playa Paraiso bei Thomas, geht unsere Fahrt weiter. Doch zuerst müssen wir den Campingplatz verlassen, was sich etwas schwierig gestaltet. Der Abschied fällt nicht nur uns schwer, sondern auch unserem Wohnmobil, welches sich nach ein paar Metern tief in den Sand eingräbt. Es geht weder vor noch zurück und so kommt Armins Wunderwaffe, der Jackall Wagenheber, zum Einsatz. Thomas und sein Helfer, Johnny kommen mit Brettern zum Unterlegen, doch nach ein paar Metern sitzen wir wieder fest. Also noch einmal dasselbe Spiel: die Vorderreifen anheben, Bretter unterlegen, weiterfahren und drei Leute laufen um von hinten die Bretter wieder zu holen und den Weg vorne weiterzubauen. Kurz bevor wir festen Untergrund erreichen, meint Thomas: „Vielleicht sollten wir den anderen Weg ausprobieren!“, und deutet zurück in den Sand. Wir lachen und sind froh, dass wir die Einfahrt erreicht haben. Nach dieser schweißtreibenden Arbeit lädt uns Thomas auf einen Abschiedstrunk, ein Glas Jamaica (Fruchtsaftpunsch) ein. Um unseren Wagenheber beneidet er uns sehr, aber wir sind nicht gewillt ihn hier zu lassen.

Nach dem endgültigen Abschied von der Kanadierin Liz und Thomas und dem Austausch von Adressen, bummeln wir noch einmal durch Mahahual, das heute von den Touristen eines Kreuzfahrtschiffes heimgesucht wird. Die Preise gehen hoch, doch als die Einheimischen merken, dass wir Spanisch sprechen und einen Hund dabei haben, normalisieren sie sich wieder. Wir kaufen uns noch von den frisch gepressten Säften, die es hier gibt (Karotte und Orange) und machen uns dann mit einem weinenden Auge auf den Weg zur nicht weit entfernten Laguna de Bacalar.

Laguna de Bacalar

Ungefähr 40 Kilometer im Landesinneren verläuft eine etwa 60 Kilometer lange Lagune parallel zum Meer und zur Landstraße. Von dieser Straße aus führen einige Stichstraßen hinunter zur Lagune und am Ende mancher dieser Stichstraßen ist ein Hotel oder ein Campingplatz. Wir finden einen wunderschönen Platz direkt am Ufer der Lagune ungefähr 20 Kilometer vor dem Ort Bacalar: den Cayuco Maya Campingplatz: unser Stellplatz hat eine Palapa (ein Strohsonnenschirm), einen kleinen Steg und sehr wichtig: es geht Wind und dadurch ist die Hitze auszuhalten. Es ist wunderschön hier, ganz ruhig mit Toiletten und kalten Duschen (der Duschkopf ist ein Stück Bambusrohr mit vielen Löchern). Wir genießen das Süßwasser, sogar Timba wird schwimmen gegangen und schneiden uns die Früchte zum Abendessen auf, die wir vorher am Straßenrand bei diversen Topes (immer da wo Topes sind, stehen Straßenhändler) gekauft haben: frische, kleine Bananen und Ananas, die hier so gut schmecken wie sonst nirgends.

Gegen Abend schaut bei uns noch der Koch vorbei und erklärt uns, was wir zum Frühstück haben können: huevos, frutas..... Als unser Spanisch nicht mehr ausreicht, geht er über ins Englische und erzählt uns, dass er aus Cadiz kommt, dort 12 Stunden am Tag als Koch gearbeitet hat und nun weniger tun wollte. Hier hat er einen Job bekommen und kann das Leben gemütlicher angehen lassen.

Die Lagune von Bacalar wird auch die Lagune der sieben Farben genannt. Der Name rührt von dem sehr seichten Kalksteinboden der Lagune, der im unterschiedlichen Tageslicht den Himmel reflektiert und dadurch verändert sich ständig die Farbe des Wassers.

Und nicht nur tagsüber ist sie wunderschön, nachts hat man hier einen Sternenhimmel über sich, wie man ihn selten sieht. Wir sind dann zum Abkühlen noch ins Wasser, um uns herum fast dunkel und über uns die Sterne. Wunderschön.

 

Der kleine Ort Bacalar besitzt eine imposante Festung aus dem 18. Jahrhundert, die ein interessantes Museum zur Geschichte des Ortes und der Gegend beinhaltet. Errichtet wurde diese Burg als Verteidungsmaßnahme gegen die Seeräuber, unter denen die Gegend hier sehr gelitten hat. Bacalar ist ein angenehmer Ort für Rucksackreisende, da es viele Hostels gibt, von denen einige gute Cafés haben. 

Nach einem Cappuccino fahren wir weiter nach Chetumal, der Grenzstadt zwischen Mexiko und Belize. Wir kaufen im Supermarkt ein und stellen uns auf den unter Travellern bekannten Campingplatz Yax-Ha, direkt an der karibischen See, die mit ihrem türkisblauen Wasser zum Baden einlädt. Wir haben uns entschieden nicht über Belize nach Guatemala zu fahren. Wir haben einen kleinen Grenzübergang nach Guatemala nicht weit von Palenque auf der Karte entdeckt und werden den ausprobieren. Der Aufwand mit Hund, der zum Tierarzt müsste, für nur wenige Tage nach Belize zu fahren, ist uns zu groß. An die schönen Orte auf die Inseln und zum Korallenriff dürfen wir mit Hund leider sowieso nicht. Aus diesem Grund werden wir einen kleinen Umweg fahren und den morgigen Tag und das gute Internet hier nutzen um die ersten Tage in Guatemala mit Übernachtungsplätzen zu planen.

 

Es ist seltsam, wenn man in ein anderes unbekanntes Land in Mittelamerika fahren möchte, werden diverse Ängste aktiviert und man überlegt, ob man nicht doch einfach in Mexiko bleiben solle. So ging es uns schon in Texas, wo wir überlegten noch in den USA zu bleiben und Louisiana und Florida zu bereisen, da uns viele Leute und die Medien Angst vor Mexiko gemacht haben. Fünf Wochen später möchten wir um nichts auf der Welt die wunderschönen Erfahrungen, die wir in diesem Land erlebt haben, missen und nun stehen wir wieder an einem ähnlichen Punkt. Doch wir haben über Guatemala mit einigen Reisenden gesprochen und nur Positives erfahren. Wir sind schon sehr gespannt.

Sonnenaufgang um 7.15

Die Festung von Bacalar

Unser Stellplatz auf dem Campingplatz Yax-Ha, an der Bucht von Chetumal

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Kommentare: 1
  • #1

    albergo zwergo (Freitag, 03 März 2017 22:01)

    Das habt Ihr gut gelöst. Wir beneiden Euch um den genialen Wagenheber. Hätten uns auch beinahe eingegraben auf dem Rückweg von Punta Allen. Doch mit Hilfe von allem möglichen und viel Gefühl, gings dann gut aus. Wäre nicht gut gewesen, weil wir ganz alleine in der Wildnis standen. Wir wünschen Euch schöne Erlebnisse. Guate ist wunderschön, besonders die Zeit vor Ostern, wenn die "Alfombras" die Strassen schmücken.
    Bussi