Noch immer am Lago de Atitlan

San Pedro und San Juan am Lago de Atitlan

Spontan beschließen wir heute beim Frühstück doch noch einen Tag länger am Lago de Atitlan zu bleiben. Wir wollen noch eine weitere Bootstour unternehmen. Diesmal geht es nach in die Maya-Gemeinde San Pedro la Laguna. Ein Schnellboot bringt uns in 25 Minuten hin. Das ist ein netter kleiner Ort, in dem heute ebenfalls ein sehr farbenprächtiger Markt stattfindet. Hier lassen sich viele Hippies nieder. Es gibt einige Spanisch-Schulen, außerdem Massage- und Meditationskurse und aus vielen Cafés riecht es nach Haschisch. Aber es ist ein schönes Ambiente, das uns sehr gefällt. Anschließend besuchen wir noch sowohl die katholische Kirche, als auch die riesige evangelische Kirche, die aussieht wie eine Hochzeitstorte. Der Gemeindesaal hat eine traumhafte Aussicht auf den See. Ein kleines Mädchen führt uns nacheinander herum (Timba darf nicht mit hinein, deshalb nacheinander), und erklärt uns, dass hier auch ihre Schule sei und oben auf dem Dach das evangelische Radio ausstrahle.

Von San Pedro aus nehmen wir uns ein Tuctuc zu dem nächsten Ort am See, San Juan. Wir könnten auch einen 30min. Spaziergang machen, doch wir haben gelesen, dass auf dieser Strecke häufig Touristen überfallen werden. Also fahren wir lieber Tuctuc. Der Ort ist bekannt für seine Webarbeiten und wir besuchen eine Kooperative, von der ich gelesen habe, das Casa Flor Ixcaco. Diese Frauen-Kooperative ist 1996 gegründet worden und inzwischen verdienen 24 Familien dadurch ihren Lebensunterhalt. Ein nettes Mädchen erklärt uns unter Aufsicht der Gründerin Teresa Ujpan Perez, wie die Baumwolle oben in den Bergen angebaut, gepflückt, gesponnen, durch Pflanzen gefärbt und verarbeitet wird. Es ist sehr interessant und wir bestaunen die Kunstwerke, die am Ende entstanden sind. Bei jedem Stück steht dabei, wer es gemacht hat und wie lange er dafür gebraucht hat. Ich kaufe eine schöne Bluse, die Armin entdeckt hat für 200 Quetzal (25 Euro) und lese, dass es 18 Stunden gedauert hat, bis sie fertig war. 

Anschließend geht es mit dem Tuctuc zurück nach San Pedro. Den steilen Berg hoch hoffen wir immer, dass es das Fahrzeug schafft. Timba fährt inzwischen alles mit und legt sich nach kurzem Überlegen immer brav hin.

Zurück tuckern wir wieder mit dem barco publico, erwischen aber diesmal nicht das Schnellboot, sondern eines, das alle kleinen Orte am Ufer abklappert. Das ist auch sehr interessant. Teilweise bestaunen wir wunderschöne Häuser und Anwesen, die auch am Lago Maggiore oder am Comer See liegen könnten. Manchmal wird einem hier der Unterschied zwischen Arm und Reich sehr deutlich. Nicht nur manche Häuser drücken das aus: neben unserem Campingplatz ist ein wunderschönes, teures Hotel, was man daran erkennt, dass am Wochenende die reichen gualmaltekischen Familien mit dem Hubschrauber anfliegen.

Das kleine Boot wird so voll geladen, dass ich meine Handtasche und die Kamera in extra Plastiktüten verpacke. Man weiß ja nie, wir liegen ganz schön tief im Wasser. Doch alles geht gut und nach einer knappen Stunde landen wir wieder in Pana. Hier genießen wir noch die Atmosphäre am See und im Ort und freuen uns, dass wir noch einen Tag länger geblieben sind.

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Kommentare: 1
  • #1

    TUX (Dienstag, 21 März 2017 20:26)

    Hi ihr,

    Das schaut ja so schön farbenfroh aus und Armin scheint sehr entspannt zu sein....
    Schön das es euch gut geht.