Morelia und Patzcuaro

Morelia und Patzcuaro

Es ist gut, dass wir noch eine weitere Nacht in Taxco waren, denn die Fahrt dauert doch immer länger als man denkt und wenn wir erst um 14.00 losgefahren wären, wäre es eng geworden. Bis Patzcuaro sind es 420 Kilometer und wir brauchen dafür 6.5 Stunden, obwohl wir fast alles auf der Cuota (Mautautobahn, diesmal sogar recht teuer) fahren. Nur die erste Stunde bewegen wir uns auf einer sehr kurvigen Landstraße, anschließend geht es immer auf ca 1500 - 2000 Meter Höhe ziemlich gerade durch das Hochland um Mexiko-Stadt. Die Landschaft war etwas langweilig, es ist sehr trocken, dadurch dominieren die braun-gelben Farben hier und alles wartet auf den Sommerregen.

Morelia

Morelia ist die Hauptstadt des Bundesstaates Michoacan und hat ungefähr 600.000 Einwohner. Es ist eine wunderschöne Kolonialstadt, die 1541 gegründet wurde und 1828 von Valladolid zu Ehren des mexikanischen Freiheitskämpfers Jose Maria Morelos in Morelia umbenannt wurde. Auch hier gehört die Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Uns erinnert der Stadtkern an schöne italienische oder spanische Städte. Wir parken das Auto in einem Estacionamento und bummeln durch die Straßen. Laut unserem Führer besitzt Morelia eine der schönsten Altstädte des Landes und dem können wir nur zustimmen. Wir bestaunen wunderschöne Kolonialbauten aus rosa Sandstein und eine prachtvolle Kathedrale am Zocalo, der von Jacarandabäumen gesäumt ist, die noch in voller lila Blüte stehen. Touristen sieht man hier keine, die Saison ist auch sozusagen zu Ende und wir fühlen uns hier in den Städten wie die "Übriggebliebenen".  .Das wird sich an der Küste und vor allem an Ostern sicher wieder ändern, denn die Semana Santa wird von den Mexikanern groß gefeiert und angeblich sind dann alle Urlaubsziele total überfüllt.

In einer mexikanischen Boutique (die sind gar nicht so häufig) kaufe ich mir ein wunderschönes gelbes Kleid und weiter gehts nach Patzcuaro.

Patzcuaro

Etwa fünfzig Kilometer weiter erreichen wir nach langem Suchen (unser Navi will uns über für uns unpassierbare Feld- und Waldwege leiten und wir weigern uns) unser Übernachtungsziel:  die Rancho la Mesa, oberhalb des Ortes Patzcuaro auf 2140m Höhe mit wunderschönem Blick über die Stadt und den dahinter liegenden See.  Das dazugehörige Restaurant hat den gleichen tollen Blick, es hat auch noch auf und wir trinken dort noch etwas.

Timba gefällt es hier gut, denn der Campingplatz ist eine riesige Wiese mit anderen Hunden, zwei Eseln, Pferden und einer Kuh. Das ist natürlich spannend herauszufinden, wie sehr man die Esel ärgern darf bis sie sich wehren und ausschlagen.

Am nächsten Tag laufen wir auf den Kopfsteinpflastergassen eine halbe Stunde hinunter in das Städtchen Patzcuaro. Weißgekalkte, einstöckige  Kolonialhäuschen mit dunkelrotem Sockel säumen unseren Weg bis wir zu einem der beiden großen Plazas kommen, die von Häusern mit Galerien und Arkaden gerahmt sind. Die beiden Plazas sind verbunden durch einen großen Markt, durch den wir uns durchdrängen. Tolles Obst und Gemüse gibt es hier: zwei Kilo Erdbeeren für 50 Cent, Guayabanas, Avocados, und viele Früchte, deren Namen wir nicht kennen. So eine Vielfalt ist ein Traum.

Anschließend lassen wir uns von einem Taxi die drei Kilometer zum See fahren, um dort ein Boot zu nehmen und auf die Insel Janitzio zu fahren. Auf dem langgestreckten, schön in bunten Farben angestrichenem Boot spielt eine Musikergruppe und verkürzt uns so die halbstündige Überfahrt. Schon von weitem sehen wir die mitten auf der Insel aufragende Statue von dem Freiheitskämpfer Jose Maria Morelos, der seine Faust dem Himmel entgegenreckt. Steile, von Souvenirshops und Restaurants gesäumte Wege führen hoch zu dem Denkmal, und dann steigen wir  innerhalb des mit Wandbildern ausgestalteten Innenraums, die das Leben von Morelos erzählen, noch bis zu seinem Arm hoch und haben von dort oben einen gigantischen Blick über den See. 

Gegen Abend tuckern wir wieder über den See zurück und lassen uns vom Taxi hoch zum Campingplatz fahren. Laut Armins Handy sind wir an diesem Tag eh schon acht Kilometer gelaufen. Im Sonnenuntergang genießen wir auf der Terrasse des Restaurants noch eine Runde Margeritas und nehmen unsere frischgewaschene Wäsche in Empfang. (Das Kilo Wäsche waschen kostet hier 15 Pesos, also 70 Cent.)

 

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