Südlich von Mazatlan

Kurzer Urlaub vom Reisen!

Ganz schön vermessen Urlaub vom Reisen zu machen, doch zwischendurch braucht man eine kleine Pause, da man doch immer sehr viel neue Eindrücke in sich aufnimmt. Für diese Rast haben wir ungefähr 80 Kilometer südlich von Mazatlan den optimalen Ort gefunden: eine kleine Anlage, in der Cabanas vermietet werden und die einen angeschlossenen Trailerpark hat. Die Cabanas sind alle vermietet, besonders jetzt in der Semana Santa, doch auf dem Campingplatz haben wir viel Platz. Weit und breit ist sonst nichts, nur vor uns ein ungefähr 20 km langer, einsamer Sandstrand und ein schöner Swimmingpool. Nicht einmal ein Restaurant gibt es hier, doch wir haben ja in Tepic im Supermarkt groß eingekauft. 

Wir genießen es so einsam zu stehen. Die mexikanischen Familien, die sich hier eingemietet haben, sehen wir zwar, aber wir haben nicht viel mit ihnen zu tun. Neben uns steht noch ein Geländewagen von Uwe und Kathrin aus dem Allgäu, die gerade den zweiten Teil ihrer Reise der Panamericana beginnen und ebenfalls nach Norden bis Alaska fahren wollen.

Wir gehen schwimmen, machen zur Freude von Timba lange Strandspaziergänge und Strandradtouren (das nächste Restaurant ist 7 km weg und bei Ebbe schaffen wir es hin und zurück und zu essen, bevor die Flut wieder kommt) und reden oft darüber, wie glücklich wir uns schätzen können, solch eine tolle Reise machen zu dürfen. Es macht so viel Spaß mit viel Freiheit und ohne Zeitdruck andere Länder kennenzulernen. Das Wetter spielt auch mit und wir hatten in den letzten drei Monaten nur etwa zwei Tage Regen oder Wolken. Gestriges Zitat von Armin: "Dort hat es nur 27 Grad, da fahren wir hin."

 

Ja, wirklich, seit zwölf Wochen sind wir jetzt unterwegs, wir sind etwas über 10.000 Kilometer gefahren, hatten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h und einen Durchschnittsverbrauch von 12 Litern auf 100 Kilometer. Wir haben viel, doch längst nicht alles von Mexiko gesehen und dieses Land fasziniert uns durch seine Vielfältigkeit, seine unendliche Größe und vor allem durch seine Bewohner. Uns ist bisher nur Freundlichkeit entgegengebracht worden, womit sich die allgegenwärtige Polizei und Armee beschäftigt, ist uns ein Rätsel. Aber es ist sicher gut, dass man sie sieht. Auch bei den Polizeikontrollen, von denen wir schon vier am eigenen Leib erlebt haben, waren alle sehr nett und wenn ich die Schiebetür dann aufmache und die Polizisten Timba sehen, sind sie ganz fasziniert, dass wir mit Hund reisen. Bisher konnten wir dann immer unbehelligt weiterfahren. 

 

Wir sind als Team inzwischen auch ganz gut eingespielt. Armin ist Hauptfahrer, Handyman (Gasdruckfeder, dreimal Kühlschrank, Stromversorgung, Dachluke und Dachfenster), Spüllakai (Zitat), Timba-dompteur und Hundefriseur. Ich bin Blogschreiberin, Fotografin, Köchin, Navigator (inzwischen auch mit GPS), Topeswarner und oft für die Reiseziele zuständig. Es geht uns gut zusammen, auch auf engem Raum. Manchmal nervt der "Dreck", den Timba ins Wohnmobil bringt, besonders wenn er gerade Fellwechsel hat. Dies führt dann in der Regel zu Großputzaktionen, die durch die Größe des Wohnmobils bestimmt, jedoch nicht so lange dauern. Wir möchten Timba trotzdem nicht missen, denn er sorgt für Sicherheit und Abwechslung. 

 

Wir vermissen unsere Kinder, meine Eltern und unsere Freunde, doch in der heutigen Zeit mit Internet und Handy ist man doch auch in der Ferne immer noch sehr verbunden, bekommt alles Wichtige mit und kann Anteil nehmen. Wir sind dankbar, dass sich unsere Familie und unsere Freunde gefreut haben, dass wir diese Reise unternehmen und uns durch den Blog auf der Reise begleiten. Wir wünschen euch allen ein frohes Osterfest und einige schöne Feiertage. Genießt das Leben, so wie wir.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Judith Schrötter (Donnerstag, 13 April 2017 18:31)

    Liebe Nikola und Armin,
    es freut uns immer wieder von euch zu hören und eure Reise ein wenig miterleben zu dürfen. Die Beschreibungen machen Lust selbst eigenen Langzeittrip zu unternehmen und unsere Plänen selbst ein Wohnmobil anzuschaffen erhalten kräftigen Auftrieb.
    Viele liebe Grüße aus Norwegen
    Judith Arnold Michael und Silvia

  • #2

    Rudolf und Marianne Geiger (Freitag, 14 April 2017 14:24)

    Liebe Nikola, lieber Armin,
    Heute kamen Eure schönen Osterblumen an, für die wir uns sehr herzlich bedanken. Wir freuen uns immer über Eure zahlreichen Anrufe und die sehr interessanten Reisebeschreibungen, die uns Eure Fahrt durch Mexiko miterleben lassen. Wie sehr sich die Zeit wandelt, wird uns bewusst, wenn wir an unsere Mexikoreise im Jahr 1972 zurückdenken.
    Wir wünschen Euch weiterhin so interessante Eindrücke und warten schon wieder auf den nächsten Bericht.
    Alles Liebe und frohe Ostern
    Papi und Mami