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Übertritt Mexiko - USA, San Diego

Nicht Adios, sondern Hasta Luego

Wir kommen wieder!

 

Wir verabschieden uns schweren Herzens von einem Land, das uns mit seiner Vielfalt und der Herzlichkeit der Leute, für sich eingenommen hat. Wir haben hier soviel Schönes erleben dürfen:

 

- hübsche Kolonialstädte

- interessante Ausgrabungsorte

- erholsame Strandspaziergänge

- lebendigen Urwald

- beeindruckende Vulkane

- mexikanische Lebensfreude

- leckere Margaritas

- hervorragendes Essen

- hilfsbereite Menschen

- türkisblaue Karibikstrände                            Wir werden sicher wiederkommen!

 

Wir wussten nicht, was uns erwarten würde und wir haben gelernt, dass man dem Bild, das die Medien darstellen, nicht unbedingt glauben kann. Mit traurigem Herzen verlassen wir dieses wunderschöne Land und freuen uns auf den nächsten Abschnitt der Reise. Zuerst machen wir allerdings zwei Wochen Pause bei meinem Bruder und seiner Familie in Los Angeles.

 

Es ist interessant zu sehen, wie sich der Ursprungsplan unserer Reise verändert hat. Zuerst wollten wir in den drei Monaten bis nach Panama und zurückfahren und jetzt sind wir glücklich, dass wir soviel Zeit in Mexiko und Guatemala hatten. Es ist schön, wenn man sagen kann: es war für uns genau richtig, wie wir es gemacht haben. Die Größe und Vielfalt des Landes darf man bei so einer Reise nicht unterschätzen und es ist absolut von Vorteil, wenn man spanische Sprachkenntnisse hat. Meine sind nun wieder aufgefrischt, ich komme ganz gut zurecht und Armin sagt nicht nur "lleno, por favor" (voll, bitte) zum Tankwart, sondern erzählt ihm woher wir kommen und wohin wir reisen.

Da ich mich nicht entscheiden kann, welche Bilder ich für Mexiko am repräsentativsten finde, lade ich nur ein allgemeines Bild hoch. Ihr müsst einfach noch einmal die verschiedenen Blogs lesen.

Unser letztes Teilstück der dreimonatigen Reise durch Mexiko und Guatemala, die Fahrt von Ensenada nach Tecate, der Stadt des Grenzübergangs in die USA, steht heute auf dem Plan. Wir fahren durch Mexikos Weingegend, dem Valle de Guadeloupe bis nach Tecate.

Wir haben uns für den kleinen Grenzübergang Tecate entschieden, 50 km östlich von San Diego, da wir gehört haben, dass in Tijuana eine Million Menschen die Grenze täglich passieren. Es ist der meist frequentierte Grenzübergang der Welt. Das Risiko lange warten zu müssen, wollten wir nicht eingehen.

 

Tecate ist ein kleiner, gemütlicher Grenzort. Das Banjercito, wo wir das Auto abmelden, ist schnell gefunden. Die Dame kann gar nicht glauben, dass wir unser 10-Jahres-Visum für den Wagen zurückgeben wollen. Sie bekommt den Sticker auf unserer Windschutzscheibe und erklärt uns, zur Immigration bräuchten wir nicht gehen.

Wir sind wieder in den USA!

 

 

Auf der USA Seite lotst uns der Grenzbeamte zur Inspektion, nachdem wir gesagt haben, dass wir Kartoffeln dabei haben. Die Beamtin ist etwas unfreundlich, als sie auch noch eine Avocado und Eier im Kühlschrank entdeckt. Der Hund dagegen wird zwar wahrgenommen, aber nicht beachtet. Sie wollen nicht einmal den Nachweis für die  Tollwutimpfung sehen. Nach zehn Minuten haben wir aber auch das hinter uns gebraucht und sind nun in den USA. Deutlich einfacher, wie wenn man mit dem Flugzeug landet.

Die Landschaft ist immer noch die gleiche, sehr hügelig und einsam, aber plötzlich sind viel mehr Autos auf der Straße. 

Nach 15 km stoßen wir auf eine Straßensperre, wo noch einmal kontrolliert wird. Wir gehören zu den Glücklichen, die nicht gefilzt werden.

 

In der nächsten Ortschaft gehen wir in einen großen Supermarkt und überlegen, ob der dortigen Preise, ob wir nicht gleich wieder umdrehen nach Mexiko. Wir kaufen also nur das Nötigste.

Auch die Campingplätze sind hier extrem teuer. In San Diego haben wir nur welche für 60 Dollar und teurer gefunden. Da habe ich eine gute Idee. Vor zwei Jahren waren wir mit Julia in San Diego. Wir suchen das Hotel, finden es und ich erzähle ihnen, dass wir in ihrem Hotel übernachtet haben, jetzt mit dem Wohnmobil unterwegs sind und ob wir uns für eine Nacht auf ihren Hotelparkplatz stellen dürfen. Wir haben Glück und ich bekomme den Parkerlaubnisschein und so haben wir einen Übernachtungsplatz in schöner Lage neben dem Jachthafen auf Shelter Island, der uns nichts kostet.

Wir gehen an der Hafenausfahrt mit Timba spazieren und bestaunen riesige Kreuzfahrtschiffe, die gerade San Diego verlassen.

 

San Diego

San Diego ist eine recht schöne Stadt. Klein genug, dass man sich zurechtfindet und groß genug, um verschiedene, interessante Viertel zu haben. Es ist die zweitgrößte Stadt im Bundesland Kalifornien und die achtgrößte in den Vereinigten Staaten. Sie ist ungefähr so groß wie München, mit 1,4 Millionen Einwohnern. Hauptarbeitgeber in der Stadt ist die United States Navy, die nach dem Angriff auf Pearl Harbour 1941 das Hauptquartier der Pazifikflotte nach San Diego verlegte. Neben Norfolk ist San Diego die größte Marinebasis der USA. Das sehen wir, als wir auf die andere Seite der Bay schauen. Es stehen sehr viele Kriegsschiffe im Hafen. Weitere Wirtschaftszweige sind die Biotechnologie und erneuerbare Energien.

 

Vormittags schauen wir uns den Gaslampdistrict an, wo um diese Uhrzeit natürlich wenig los ist. Aber es ist ganz nett durchzubummeln. Anschließend fahren wir über die riesige Brücke über die San Diego Bay, die die Innenstadt mit der Küste wieder verbindet und schlendern durch den wunderschönen Küstenortsteil Coronado. Wunderschöne Häuser, kleine Läden, ein toller Buchladen und Cafés, sehr hübsch - aber so anders als Mexiko. Dafür blüht hier alles in den prächtigsten Farben - es ist Frühling!

Wir merken, dass wir uns Zeit lassen müssen um uns umzustellen. Wir kennen zwar die USA gut, aber es ist doch ein kleiner Kulturschock, wenn man von jenseits der Grenze kommt.

Dazu kommt, dass es mir nicht so gut geht. Ich habe mir irgendwo etwas eingefangen und habe Fieber, sonst allerdings nichts. Ich fühl mich nur matt.

 

Richtung Süden, am Imperial Beach,  gibt es auch wunderschöne Strände, das Wasser ist zwar kalt (16 Grad), aber Timba kann laufen, sich wälzen und spielen, zumindest am Hundestrand. Wir finden zwei Campingplätze, aber beide für über 50 Dollar. Das ist uns zu teuer.

Am späteren Nachmittag besuchen wir noch das hippe Stadtviertel Hillcrest mit vielen Secondhandläden und ähnlichem. Gekauft haben wir heute nichts, wir müssen uns wirklich erst noch an die Preise hier gewöhnen. So fahren wir gegen Abend wieder zurück zu dem Hotel, stellen uns noch einmal auf den Parkplatz (ich habe auf dem Parkerlaubnisschein bei dem Datum aus der 6 eine 8 gemacht) und hoffen, dass wir dort noch eine weitere Nacht verbringen dürfen. 

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