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San Francisco

"If you are going to San Francisco...."

Oakland

Von unserem Campingplatz hoch über der Bucht von San Francisco fahren wir am nächsten Morgen die zwanzigminütige kurvige Straße hinunter über Berkeley nach Oakland. Wir schauen uns das nette Hafenviertel an und sehen, dass eine Fähre übersetzt nach San Francisco. Armin läuft noch einmal zurück zum Wohnmobil, um Hundenapf, Jacken und ähnliches zu holen und dann stellen wir uns für die 11.00 Uhr Fähre an. Kurz bevor sie ankommt, entdecken wir einen Hinweis, dass Hunde nicht mit auf die Fähre dürfen, nur "Servicedogs". Ich würde Timba ja als solchen ausgeben, doch Armin ist das nicht geheuer und so beschließen wir uns heute einmal Oakland anzuschauen, ein nettes kleines Städtchen, gegenüber von San Francisco an der östlichen Buchtseite gelegen. Verbunden sind die beiden Städte durch die Bay Bridge.

 

Die Innenstadt ist hübsch angelegt mit Fußgängerzone, schönen Häusern uns so machen wir uns heute einen ruhigen Tag und fahren am Nachmittag zurück zu unserem herrlichen Campingplatz.

 

Auf dem Rückweg halten wir noch an der sehr beeindruckenden neuen Kathedrale von Oakland an. So kann man herausragende neue Kirchen bauen. Das Erdbeben von 1989 hatte die ehemalige Kathedrale zerstört und so wurde 2004 eine neue Kathedrale erbaut: die Cathedral of Christ the Light

Der Architekt Craig Hartmann hat auf einem sehr alten Grundriss, einer Fischblase, ein sehr modernes Holzgebäude aus Douglasie errichtet. Die Kathedrale soll in der Vergangenheit wurzeln und gleichzeitig offen sein für die Gegenwart und die Zukunft. Wir sind jedenfalls sehr beeindruckt.

 

Abends machen wir noch einen langen Spaziergang durch den Anthony Chabot Park und anschließend gibt es noch gegrillte Steaks mit Spargel. 

 

 

San Francisco

San Francisco ist eine der Städte, die ich immer wieder besuchen kann. Für mich ist sie eine der schönsten Städte der Welt.

Sie ist nicht sehr groß, hat ungefähr 800.000 Einwohner und das Stadtgebiet besteht aus 42 Hügeln. Diese Hügel sind verantwortlich für teilweise sehr steile Straßenabschnitte und für diese hat ein Andrew Hallidie um 1870 die berühmten Cable Cars entwickelt. Die meisten von ihnen wurden nach dem Erdbeben von 1906 durch elektrische Straßenbahnen ersetzt, nur auf die steilsten Hügel fahren noch weiterhin die Cable Cars, weil die elektrischen Straßenbahnen die Steigungen nicht schaffen. Heute sind noch drei verschiedene Linien in Betrieb.

Auf dieses Erdbeben von 1906 folgte ein vier Tage lang währendes Feuer, das fast das ganze Stadtzentrum zerstörte. Zwölf Quadratkilometer Innenstadt wurden vernichtet, über 3000 Leute starben und tausende Menschen wurden obdachlos. Heute erinnert nichts mehr an diese Zeit, außer dass jetzt viele Häuser die so charakteristischen, außen angebrachten Feuerleitern besitzen.

Ein Erdbeben kann es jederzeit wieder geben, da San Francisco in der Nähe des San Andreas Graben liegt, wo die amerikanische und die pazifische Platte aneinanderstoßen. Jedes Jahr wandert die pazifische Platte fünf Zentimeter nach Norden.

 

Wir parken in der Nähe des Fisherman`s Warf und erkunden die Stadt zu Fuß. Das geht hier erstaunlich gut. Wir bummeln am Hafen entlang, bestaunen sowohl die Bay Bridge, als auch die Golden Gate Bridge, schauen den Seerobben beim Sonnen zu (ja, wir haben Glück mit dem Wetter) und beschließen schließlich uns eine touristische Hauptattraktion zu gönnen und fahren mit dem Cable Car bis zum Union Square. Entgegen des amerikanischen Sicherheitsfanatismus darf man bei den Cable Cars außen auf dem Trittbrett mitfahren. Wir ergattern noch einen der äußeren Sitzplätze und genießen die Fahrt.

 

Der Union Square ist das Herz und der Shoppingbereich des Innenstadtbereichs. Von hier aus schlendern wir zur berühmten Chinatown, die mit 80.000 Einwohnern die größte Chinatown außerhalb Asiens ist. Sie wurde bereits um 1850 gegründet und die Einwanderer haben es geschafft ihre ursprüngliche Identität in einem fremden Land zu bewahren. Man denke an unsere heutige Einwanderungspolitik.

Nach dem Erdbeben ist es allerdings nur gelungen Chinatown wieder aufzubauen, weil einige Geschäftsleute die Idee hatten, daraus eine Touristenattraktion zu machen, was auch gelungen ist. Dächer im Pagodenstil, Tempel, Drachenlaternen und viele typisch chinesische Läden mit Kräutern, aber auch mit viel Ramsch säumen die Straßen. Wir setzen uns in einen Teeladen in der Hoffnung einen guten bezahlbaren grünen Tee zu finden, dürfen in Minitässchen probieren und kaufen dann doch nichts, weil der billigste Tee 18$ kostet (für 100g). 

 

Um zurück zum Wohnmobil zu kommen, gehen wir eine vermeintliche Abkürzung und schnaufen hinauf auf den Telegraph Hill und auf der anderen Seite steile Treppen wieder hinunter zum Hafenviertel. Ich glaube, die Steilheit der Straßen muss man wirklich am eigenen Leib erlebt haben, um es zu glauben.

 

Wir sind froh, wieder im Auto zu sitzen und fahren an der Golden Gate Bridge vorbei, durch den Golden Gate Park auf dem Highway #1 nach Süden bis zum Silikon Valley. Eigentlich wollten wir viel eher über eine der Brücken über die Bay zurückfahren, doch wir haben die Abzweigung verpasst und so müssen wir einmal um die ganze Bay of San Francisco herumkurven. Bedingt durch Stau und Kurven sind wir endlich nach fünf Stunden wieder an unserem Campingplatz. Da gibt es dann nur noch eine aufgewärmte Karotten-Ingwer-Suppe.

 

Am nächsten Tag bummeln wir durch die Market Street, schauen uns das imposante Gebäude des San Francisco Museum of Modern Art an, spazieren durch das wunderschön angelegte Viertel für moderne Kunst, Yerba Buena, und landen schließlich im Viertel The Mission, wo wir einen Café trinken. Als wir zurück zum Wohnmobil kommen, bemerken wir, das jemand versucht hat unser Fahrradschloss, mit dem die beiden Fahrräder aneinander und ans Wohnmobil gesperrt sind, aufzusägen. Es fehlen nur noch einige Millimeter. Da haben wir noch einmal Glück gehabt. Uns ist schon aufgefallen, dass es hier viele homeless people, also Obdachlose, gibt. Sie lungern in den Straßen herum und da kann es schon sein, dass einer ein gutes Geschäft gewittert hat.

Über die Golden Gate Bridge verlassen wir diese wunderschöne Stadt, in der man noch viel mehr Zeit verbringen könnte. Wir schlendern noch durch Sausalito, dem kleinen Städtchen auf der anderen Seite der Golden Gate, freuen uns über nette kleine Läden und dann geht es weiter auf dem Highway #1.

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