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Seattle

Kunst und Technik

Das Chihuly Garden and Glass

Und wir schaffen es! Um 9.36 sind wir am Montag Morgen! im Seattle Center, stehen vor dem Chihuly Garden and Glass und bekommen den günstigen Eintritt, der bis 10.00 Uhr vormittags gilt (19 statt 29 Dollar pro Person). Und es hat sich wirklich gelohnt. 

Wir haben beide nicht gedacht, dass uns Glaskunst so gut gefällt, doch der Künstler Dale Chihuly hat wirklich etwas Besonderes geschaffen. Es ist verblüffend, was für verschiedene Skulpturen und Installationen er hier ausgestellt hat. 

Dale Chihuly wurde 1941 in Tacoma, Washington geboren, studierte Design und Innenarchitektur und mit Hilfe eines Fullbrightstipendiums intensivierte er seine Glasbläserstudien auf der Insel Murano bei Venedig in Italien. Zur Jahrtausendwende verwirklichte er eine große Ausstellung in Jerusalem, zu der über eine Million Besucher kamen. Nach einigen bekannten anderen Ausstellungen eröffnete 2012 dieses Museum am Fuße der Space Needle in Seattle, das einige seiner Hauptwerke zeigt.

Wir sind sehr beeindruckt von der Vielfalt, den Farben, der Größe und doch auch der Zartheit der Glasskulpturen. Jeder Raum hält eine neue Überraschung bereit und das Highlight ist dann das Gewächshaus und der Garten, in dem die Kunstwerke wie Blumen eingepasst sind. Die Kurzfilme zeigen, wie diese Kunst entsteht und welcher Mühe es bedarf die teilweise sehr großen Skulpturen zu installieren. Ein faszinierendes Museum, in dem wir Einblick in eine Welt bekommen, die uns bisher unbekannt war. 

Die Boeing-Tour

Etwas  nördlich von Seattle in Everett ist der Sitz der Boeing Company, eines der größten Hersteller von zivilen und militärischen Flugzeugen, sowie Hubschraubern. Da muss Armin natürlich hin, also nehmen wir, mit vielen anderen, an einer sehr interessanten Werksgeländeführung teil. 

1916 gründete William Edward Boeing, Sohn eines deutschen Auswanderers, eine Firma, die mit einem selbst gebauten Flugzeug Postflüge für den United States Postal Service zwischen Chicago und San Francisco durchführte. Während des zweiten Weltkriegs wurde Boeing zum größten Produzenten von Bombenflugzeugen. Mit Beginn des kalten Krieges in den 50er Jahren baute Boeing die bekannten Jagdbomber B47 und B52. Nachdem die Reichweite dieser Bomber für einen Angriff auf die Sowjetunion nicht ausreichte, entwickelte Boeing für die Air Force das Tankflugzeug KC-135. Dies wurde nach Beendigung des kalten Krieges die Basis der erfolgreichen Boeing 707.  Dies wiederum begründete für Boeing den Erfolg in der zivilen Luftfahrt, der heutzutage nach einigen Tiefpunkten mit dem Bau des Dreamliner 787 wieder weitergeführt wird.

Dies alles erzählt uns eine sehr kompetente Führerin, als wir in einem Bus durch das Werksgelände gefahren werden. Sie redet nur so viel und so schnell, dass es schwierig ist, sich alles zu merken. Bevor wir starteten, mussten wir alle Taschen, Handys und Fotoapparate abgeben, was besonders den vielen Asiaten unter den Tourteilnehmern schwer fiel.

Der Bus fährt uns zur weltweit größten Werkshalle, in der die Typen 747, 777 und 787 gefertigt werden. Von einer Galerie aus können wir beobachten wie die Flugzeugrümpfe montiert werden und riesige Kräne die Bauteile durch die Halle fahren. Auf dem Gelände arbeiten über 30.000 Mitarbeiter in drei Schichten und es ist unglaublich, wie riesig diese Flugzeuge neben den "kleinen" Arbeitern wirken.  

Die neue 787 ist ein voller Erfolg und die Führerin erzählt uns, dass sie zu 50 % aus Kohlefaser gefertigt ist, wesentlich leichter und stabiler ist, eine neue Flügelform besitzt und dadurch weniger Treibstoff benötigt. Durch die spezielle neue Form der Triebwerke sind die Schallemissionen deutlich geringer, so dass jetzt auch über städtische Gebiete geflogen werden darf. Diese 787 kostet 225 Millionen Dollar und wenn man jetzt eine bestellt, bekommt man sie frühestens 2024.

 

Faszinierend finde ich, dass in jedem Video und in jeder Führung immer wieder eingeflochten wird, wie toll die Amerikaner sind, dass alle dazu beitragen können das Land groß zu machen und dass allen alle Möglichkeiten offen stehen, wenn man sie wahrnehmen will. Überall liegen Flyer aus für Seminare und Summerschoolmöglichkeiten für Schüler und Studenten und man hört und liest: Ja, ich kann das auch, wenn ich das will. Vielleicht stimmt es, vielleicht auch nicht, aber die Jugendlichen bekommen viel stärker als bei uns das Gefühl vermittelt, dass sie gebraucht werden.

 

 

 

 

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