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Alaska, Parks Highway

Parks Highway

Der George Parks Highway ist eine der Hauptverbindungsrouten in Alaska. Er ist 520 Kilometern lang, verbindet Fairbanks mit Anchorage und ist die einzige Straße, die zum Denali National Park führt.  

Er wurde 1971 fertiggestellt und ist inzwischen sehr gut zu befahren.

Wir werden jetzt auf diesem Highway bis nach Anchorage reisen, dabei aber einige Abstecher unternehmen.

Denali National Park

Unseren nächsten Tag verbringen wir im Denali Nationalpark. Denali heißt in der Sprache der Athabascaindianer "der Große". Der Denali, der von 1917 bis 2015 offiziell Mount McKinley genannt wurde, ist mit 6190 Metern der höchste Berg Amerikas. Der gewaltige Berg gehört zur Alaska Range, die die Südgrenze des Nationalparks bildet. Der Denali Nationalpark ist mit 20500 Quadratkilometern größer als Mecklenburg Vorpommern und besteht nur aus wunderschöner Landschaft. Der Park ist eines der letzten großen, intakten Ökosysteme Nordamerikas. Wir besuchen das Visitor Center und erfahren, dass man aus diesem Grund auch in den Park mit dem eigenen Auto nur 25 Kilometer weit hineinfahren darf. Die Alternative ist ein Bussystem, das Fahrten bis zu acht Stunden anbietet, bis zu 150 Kilometer weit in den Park fährt und relativ teuer ist. Wir entscheiden uns für das eigene Auto, schon aus dem Grund, weil Timba nicht mit in den Bus darf.

 

Neben dem beeindruckenden Mount McKinley, der sich allerdings heute, wie an angeblich 200 anderen Tagen, hinter Wolken versteckt, sind die Tiere die Hauptattraktion des Nationalparks. Rund 2000 Elche, 3000 Karibus, über 300 Grizzlys, Schwarzbären, Wölfe und Dallschafe leben hier im Park. Wir machen eine schöne Wanderung am Savage River entlang und sind glücklich, dass wir es geschafft haben, ohne nass zu werden. Leider sehen wir außer zwei arktischen Erdhörnchen kein einziges Tier. 

 

Auf dem Rückweg halten wir noch am Sled Dog Center an, wo wir Interessantes über die Schlittenhunde erfahren. Die Ranger verwenden Hundegespanne um im Winter die Außenposten zu erreichen. Die ungefähr 30 Hunde werden aber auch im Sommer vor einen bereiften Wagen gespannt und absolvieren zu Übungszwecken bis zu 40km weite Fahrten. 

Talkeetna

Auf unserem Weg nach Anchorage machen wir einen Abstecher nach Talkeetna, einem kleinen Ort am Susitna River. Ursprünglich siedelten in Talkeetna Athabasca Indianer, doch nachdem im Susitna River 1892 Gold gefunden wurde, kamen viele Goldsucher her und ließen sich nieder. 

Heute leben ungefähr 1000 Menschen hier, hauptsächlich vom Tourismus, denn das Städtchen hat immer noch den Charakter einer Pioniersiedlung. Außerdem ist sie Ausgangspunkt für die Besteigungen des Mount Denali, denn die Rangerstation, bei der man sich anmelden muss, befindet sich im Ort. In einem Video erfahren wir, wie schwierig es ist den Denali zu besteigen. Dies liegt hauptsächlich an den Wetterbedingungen, die hier, so nahe des Polarkreises, auch im Sommer als extrem schwierig gelten. Ebenso hat man sich sehr viele Gedanken um eine nachhaltige und naturverbundene Gipfelbesteigung gemacht. Die Bergsteiger müssen ihre Ausrüstung selbst auf Schlitten zu den verschiedenen Akklimatisierungslagern ziehen und sind dafür verantwortlich, dass sie alles, was sie mit hinaufnehmen auch wieder mitbringen. Eine Besteigung dauert wegen der Akklimatisierungszeit zwei bis drei Wochen. Jährlich dürfen nur maximal 1500 Bergsteiger auf den Berg. Heuer waren es 1279 Kletterer, von denen nur 490 den Gipfel erreichten. Wegen der steigenden Temperaturen und der dadurch folgenden Erwärmung des Gletschereises endet die Saison schon Anfang Juli. Im Moment sind noch 13 Bergsteiger im Berg, die in den nächsten Tagen zurückkommen werden.

 

Uns gefällt Talkeetna sehr gut. Wir bummeln durch den Ort, trinken etwas in einem "Biergarten" der örtlichen Brauerei und hören in einer kleinen Kneipe fasziniert einer Brassband aus Chicago zu, die uns an Lucky Chops erinnert und so gut spielt, dass die ganze Bude rockt: die Lowdown Brassband. Der kleine Raum platzt aus allen Nähten und die Leute sind begeistert.

Wir haben einen schönen Campingplatz am Fluss, diesmal ohne Mücken und mit viel Platz um Timba mit dem Frisbee durch die Gegend zu hetzen.

Über den Hatcher Pass zur Independence Mine

Heute morgen wachen wir auf und die Sonne scheint. Endlich!

Wir entschließen uns noch einen Abstecher auf die Petersville Road zu unternehmen, denn von da aus hat man angeblich einen herrlichen Blick auf den Denali. Und den haben wir auch, nur leider ist es extrem diesig und so sehen wir den höchsten Berg der USA nur als Schatten. (genau hinschauen)

 

Anschließend zieht es uns auf eine erst seit Anfang Juli geöffnete, 49 Meilen lange Schotterstraße, die uns an einem rauschenden Wildbach entlang durch eine hochgebirgsähnliche, wunderschöne Landschaft zum 1184 m hoch gelegenen Hatcher Pass führt. 

Auf der anderen Seite des Passes erblicken wir in der Ferne den schnee- und eisbedeckten Matanuskagletscher.

Am Ende des Tals liegt die Goldmine Independence Mine. Ein kleines, verlassenes Dorf, das sich um die Mine gebildet hat, bildet den Independence State Historical Park. Wir schlendern durch die verfallenen Wohn- und Betriebsgebäude und lesen auf den Infotafeln, dass die Mine von 1938-43 in Betrieb war. Während des zweiten Weltkriegs, im Jahr 1943, wurde ein Gesetz verabschiedet, wonach Goldschürfen als nicht kriegsrelevante Tätigkeit eingestuft und verboten wurde. Die Bergwerksarbeit wurde danach nie mehr aufgenommen und der Ranger versichert uns, dass immer noch Gold im Berg vorhanden ist. Vielleicht sollten wir uns mal am Gold schürfen versuchen. Wir lernen den Unterschied zwischen hard rock mining und placer mining (Gold waschen) kennen. Hard rock mining ist die Goldgewinnung aus goldhaltigem Gestein, wobei man durch Stollen in das Berginnere vordringt und das erzhaltige Gestein nach Sprengung aus dem Berg transportiert. Die Überreste der Ausrüstung können wir uns noch anschauen.

 

Der Matanuska Gletscher. Endlich Alaska, wie man es sich vorstellt!

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