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Kenai-Peninsula

The Playground of Anchorage: Kenai

Südlich von Anchorage liegt die Kenai Peninsula,die das Wochenendziel von vielen Bewohnern von Anchorage ist. Wir haben die Möglichkeit die Halbinsel unter der Woche zu besuchen, wenn auch das Wetter diesmal nicht so richtig mitspielt. Es ist sehr bewölkt, als wir den Seward-Highway nach Homer fahren. Am Turnagain Arm des Cook Inlett entlang haben wir einen traumhaften Ausblick auf die Bucht und die gegenüberliegenden Berge, deren Spitzen leider von Wolken bedeckt sind. Wir sehen uns Girdwood, das nördlichste Skigebiet der USA am Alyeska Mountain an.

 

Über Soldotna und Clam Gulch fahren wir zu unserem heutigen Campingplatz in Ninilchik. Hier ist der Einfluss der russischen Pelzhändler noch deutlich spürbar, die in dieser Gegend ab 1791 siedelten. Wir halten an einer russisch-orthodoxen Kirche und bestaunen den Friedhof mit den vielen orthodoxen Kreuzen. 

Die Landschaft hier ist wunderschön. In Cooper Landing und am Kenai River stehen die Angler bis zu den Oberschenkeln in den kalten Flüssen und angeln. Für Sportfischer ist die gesamte Halbinsel ein Paradies, da hier tausende Lachse vom Meer über die Flüsse zu ihren Laichplätzen schwimmen. Viele der Lachse wiegen zwischen 20 und 30 Kilo, wenn sie von den Anglern aus dem Wasser gezogen werden. 1985 wurde mit einem 44 Kilo schweren king salmon ein Rekord aufgestellt, den viele Fischer gerne übertrumpfen wollen.    

Homer

Hoch oben am Rand der Steilklüste entlang kurven wir zu unserem nächsten Tagesziel, der kleinen Hafenstadt Homer an der Kachemak Bay. Hier in der „Halibutt-Hauptstadt der Welt“ endet die Straße. Umrahmt von zahllosen Gletschern und Bergen liegt die Stadt in der Bucht. Berühmt ist sie für ihren „Spit“, einem Landstreifen, der sieben Kilometer weit in die Bay hineinragt. Diese schmale Landzunge, eine Gletschermoräne, die sich durch das Erdbeben von 1964 um zwei Drittel verkleinerte, ist das Markenzeichen von Homer. Hier ankern Kreuzfahrtschiffe neben Fischer- und Ausflugsbooten und hier spielt sich das touristische Leben ab. Neben auf Pfeilern ins Wasser montierten Holzstegen mit Kneipen und kleinen Läden finden wir auch Charterbootgesellschaften, die Bootsausflüge zu den nahe gelegenen Gletschern anbieten. Da wir unseren Gletscher-Ausflug schon von Valdez aus gemacht haben, wollen wir nicht noch einmal soviel Geld ausgeben. Wir begnügen uns mit einem Spaziergang mit schöner Aussicht in die umliegende Bergwelt.

Außerdem fahren wir die East End Road in die Einsamkeit und Wildnis hinter Homer. Wir staunen über die atemberaubende Sicht über die Kachemak Bay und auf die auf der anderen Seite der Bucht gelegenen Gletscher.

Abschließend besuchen wir noch das Visitor Center des Ortes und überlegen ernsthaft, ob wir uns einer bear viewing tour anschließen soll, die am nächsten Morgen um 6.00 Uhr früh startet. Vier fünfzig erscheint uns günstig für eine Nationalparktour und das würde uns sehr interessieren. Allerdings flaut unsere Interesse stark ab, als wir erfahren, dass diese Tour nicht four fifty kostet, sondern four hundred fifty, also 450 Dollar pro Person. Das übersteigt dann doch sehr deutlich unser Budget.

Wir übernachten wieder auf dem wunderschönen Platz der letzten Nacht in Ninilchik mit traumhaftem Blick auf den Cook Inlet.    

Seward

Am nächsten Tag verfolgen wir die zweite Straße auf der Kenai Peninsula bis an ihr Ende. Dort liegt die Hafenstadt Seward an der Resurrection Bay. Auf dem Weg dorthin kommen wir am Exit Glacier vorbei, einer der zugänglichsten Gletscher in Alaska. Er liegt im Kenai Fjord Nationalpark, in dem es noch 38 Gletscher gibt. Tief in der Erde unter dem Kenai Fjord Nationalpark driftet die pazifische Platte unter die Nordamerikanische Platte. Dies führt dazu, dass die Kenai Fjords Berge sich ständig Richtung Meer bewegen und es hier häufig Erdbeben gibt. Der größte Teil des 2600 Quadratkilometer großen Parks ist das Harding Icefield, das größte Eisfeld Nordamerikas. Es ist unzugänglich und nur per Boot oder flightseeing erreichbar.  

Im Visitor Center erfahren wir, dass es mehrere Trails gibt um den Gletscher zu erleben. Ein kurzer Trail geht an die Zunge des Gletschers und ein langer, extrem steiler Trail führt zu dem Punkt, an dem der Exit Gletscher aus dem riesigen Harding Icefield herausfließt. Natürlich schnaufen wir auf dem Weg parallel zum Eisfeld bergauf. Es ist ein schöner, sechs Kilometer langer Weg, anfangs durch dichte Regenwaldvegetation, später immer wieder mit Blick auf das Eisfeld. Wir überwinden tausend Höhenmeter und klettern oft über rutschige, steile Felsen. Leider wird das Wetter immer schlechter und je weiter wir uns nach oben kämpfen, desto stärker nieselt es. Wir haben zwar gute Regenjacken, aber es macht nicht wirklich Spaß. Wir marschieren noch bis zu den Cliffs, dem nächsten Punkt zum  Gletschereis. Das Harding Icefield wäre noch eine halbe Stunde weiter bergauf, doch da die Sicht gleich Null ist, beschließen wir hier umzukehren. Es war auch so eine wunderschöne, fast vierstündige Bergtour und nachdem wir wieder unten angekommen sind, spüren wir unsere Oberschenkel brennen.

Wir fahren die letzten Kilometer nach Seward, deren Beachfront ganz aus Campingplatz besteht. Wir bummeln noch durch die 4th Avenue, Sewards Hauptstraße mit bunten Holzhäusern und Souvenirshops und beschließen in der kleinen, örtlichen Brauerei Essen zu gehen und den Tag ausklingen zu lassen. 

Portage Glacier

Am nächsten Morgen hat gegenüber von uns ein Kreuzfahrtschiff angelegt. Es ist ein herrlicher Tag mit blauem Himmel und Sonnenschein. Endlich! Wir freuen uns auf unser heutiges Ziel den Portage Glacier. Im Führer lesen wir, dass es um 13.30 Uhr eine relativ günstige,einstündige Schiffsfahrt zum Gletscher gibt- Um 13.20 kaufen wir unsere Tickets und fünf Minuten später sitzen wir auf dem oberen Deck des Ausflugsbootes MV Ptarmigan, das uns direkt bis an den Gletscher bringt. Die Führerin erklärt sehr gut und verständlich allerlei Wissenswertes über Gletscher, so zum Beispiel die 10-10-1 Regel. Zehn Fuß Schnee über zehn Jahre werden zu einem Fuß Gletschereis.

Anschließend besuchen wir noch das Visitor Center und sehen einen preisgekrönten Film über das Werden und Vergehen von Gletschern an. Als Highlight dieser Vorführung öffnen sich nach  Ende des Films die Vorhänge und geben den Blick frei auf das herrliche Bergpanorama.

Bei herrlichem Wetter kurven wir den Turnagain Arm des Cook Inlett zurück nach Anchorage, wo wir unsere Vorräte wieder aufstocken und übernachten.

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