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Edmonton

 

Seit drei Tagen erforschen wir Edmonton, seit 1905 die Hauptstadt des Bundesstaates Alberta. Sie hat ungefähr 810.000 Einwohner, kommt uns aber größer vor und laut Wikipedia ist sie die flächengrößte Stadt in Nordamerika.

Uns wurde erzählt, dass Edmonton nicht sehr schön sei, doch das können wir nicht bestätigen. Vielleicht liegt es daran, dass wir seit drei Monaten wieder in der ersten richtigen Stadt sind. Uns gefällt es hier recht gut und die Stadt hat einige sehr interessante, architektonische Juwelen wie das Rathaus oder die Art Gallery.

 

Indianer haben seit Jahrtausenden am Ufer des Sasketchewan River gesiedelt. Doch erst im Jahr 1795 wurde hier von der Hudson Bay Company ein Fort errichtet, welches der  Konkurrenz, der Northwest Company, zuvorkommen sollte. Die Hudson`s Bay Company war in Alberta durch eine Kette von Handelsposten vertreten, von denen einer zur Hauptstadt Edmonton wurde. Nachdem 1902 die Eisenbahn bis hierher gebaut wurde, wuchs die Bevölkerungszahl deutlich an. Das moderne Edmonton ist eine ansprechende, multikulturelle Großstadt mit viel Grün, einer Universität und einigen sehr modernen Gebäuden.  

Das Rathaus                         Art Gallery                                    Das Theater in modernem Gewand

Geburtstag!

Meinen Geburtstag feiern wir in dem netten Studentenviertel Strathcona. Hier in der Wythe Avenue finden wir hübsche Boutiquen in denkmalgeschützten Häusern, kleine Cafes und gemütliche Restaurants. Zur Feier des Tages und auf meinen Wunsch gehen wir, nach unserem ausführlichen Bummel,  mexikanisch essen.

 

Anschließend fahren wir noch in die berühmte West Edmonton Mall. Dies war einst das größte  Shoppingcenter der Welt, heute noch von Nordamerika, mit einem riesigen Schwimmbad mit Rutschenparadies, einem Amusement Park, einem Eisstadium, Kinos, einem künstlichen See mit Piratenschiff, Aquarium und natürlich, unter 800 anderen Läden, einem Apple-Laden, aus dem mein Geburtstagsgeschenk kommt.

Alina kommt

Die nächsten beiden Tage vergehen wie im Flug mit  Stadtbesichtigung, Autowaschen, einem Friseurbesuch, und Märkten. Außerdem ist hinter unserem Campingplatz ein schöner Wanderweg am Fluss entlang, wo wir zum ersten Mal Biber in Aktion sehen. Sie schwimmen ganz eifrig, holen Äste und sogar kleine Baumstämme und bauen einen Damm.

 

Nach Julia kommt nun auch Alina uns besuchen und fährt die nächsten vier Wochen mit uns durch Kanada und die USA. Sie hat gerade letzte Woche ihren Master of Science sehr gut bestanden und wir freuen uns, dass sie uns jetzt einige Zeit begleitet. Ihr eigentlicher Flug über Houston wurde wegen dem dortigen Hochwasser geändert und nun fliegt sie über Toronto, landet aber erst um Mitternacht. Doch dann ist sie da und es ist schön sie nach acht Monaten wieder in die Arme schließen zu können.

Da unser Campingplatz schon um 23.00 Uhr seine Schranke schließt, kostet es uns einige Überredungskunst, bis der Nachtwächter uns noch auf unseren Platz fahren lässt, aber da ich hartnäckig genug bin, schaffen wir auch das.    

Fort Edmonton

Zusammen mit Alina besuchen wir das ehemalige Fort Edmonton. Heute ist dies mit 64 Hektar der größte interaktive historische Park Nordamerikas. Wir fahren mit einer Straßenbahn aus den 20er Jahren und bummeln dann durch die verschiedenen Straßenzüge aus den Jahren 1885, 1905 und 1920. Überall erklären kostümierte Angestellte die Eigenheiten der damaligen Zeit.

 

Sehr interessant ist das große aus Baumstämmen gebaute Fort, dass gegen die Bären mit einem hohen Zaun umgeben ist. Im Fort roch es so gut nach Beeren, Pemmikan und anderen Lebensmitteln, dass dies eine notwendige Vorsichtsmaßnahme war. Ende des 19. Jahrhunderts, haben hier bis zu 200 Leute gewohnt. Das Fort war in erster Linie ein Handelsposten und wir erfahren, dass ein Kupferkessel drei Biberfelle und eine große Wolldecke sieben Biberfelle gekostet hat. Wir können auch zuschauen, wie lange es dauert bis eine Seite der damaligen Zeitung „Edmonton News“ gesetzt und gedruckt war. Zwei Freiwillige sind mit dem Bootsbau beschäftigt und es ist sehr interessant zu sehen, wie Bretter, die schon acht Stunden lang im Wasser lagen, zuerst mit von einem Holzofen erzeugten Wasserdampf heiß bedampft und dann in die richtige Form gebogen werden.

In dem hinter dem Fort gelegenen Indianerdorf probieren wir selbstgebackenes Brot und lernen wie man eine Vorderladerflinte lädt, mit der man Kugeln und Schrot schießen kann. Alina ist hier ganz in ihrem Element und überlegt gleich wieder, ob sie nicht doch in ein Tipi ziehen sollte.    

Kletterparadies am Campingplatz

Nachdem wir uns am Campingplatz ausgeruht und etwas gegessen haben, toben wir uns abends noch im am Campingplatz angeschlossenen Kletterparadies aus. Dies ist so ähnlich wie ein Hochseilgarten mit vier verschiedenen Ebenen und unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Wir sind durch einen Klettergurt gesichert, mit dem wir uns immer in das Führungsseil einhaken müssen. Dann erst können wir die verschiedenen Herausforderungen in Angriff nehmen. Ich bin erstaunt, wie viel Angst ich doch in der Höhe habe. Wenn ich zwölf Meter über dem Grund über eine wacklige Holzkonstruktion balanciere oder mit einem Fahrrad über ein Seil fahre, wird mir doch ganz anders. Auf der obersten Ebene schaue ich Alina und Armin nur zu. Mir reichen die beiden mittleren Ebenen und das macht wirklich Spaß. Nach einiger Zeit merken wir auch , dass wir sicherer werden und uns mehr trauen. Leider darf man dort keine Fotos machen, deshalb gibt es nur Bilder ohne uns. Es war eine sehr interessante Erfahrung. 

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