Karneval in Venedig
Wir haben Sehnsucht nach Sonne und unserem "Reiseleben" im Wohnmobil. In Venedig ist über die Faschingstage schönes Wetter angesagt, also packen wir kurzentschlossen ein paar Sachen und Timba und sind wieder unterwegs.
Sonnig ist es schon am Walchensee, wo wir mit Timba einen Spaziergang unternehmen. Doch natürlich zieht es uns weiter in den Süden.
Nachdem wir in Affi unseren ersten italienischen Latte Macchiato getrunken und ein wenig den Supermarkt geplündert haben, freuen wir uns, dass wir noch einen Stellplatz in dem doch zu 75% vollen Campingplatz bekommen.
Den Campingplatz haben wir im Internet gefunden. Er hat zu dieser Jahreszeit geöffnet, liegt für uns günstig in Mestre, heißt "Venezia Village" und hat ein ganz neues Duschhaus, ein Schwimmbad, eine Sauna und ein Restaurant. Was will man mehr.
Es ist herrlich wieder unterwegs zu sein, abends Rummicub zu spielen und in unserer "Koje" zu schlafen.
Venezia, la Serenissima
Am nächsten Morgen nehmen wir den Bus nach Venedig und anschließend wandern wir durch die Straßen. Es ist herrlich. Wir schlendern durch die alten, engen Gassen, überqueren Brücken, bewundern die Gondeln und genießen das italienische Leben.
In der Nähe der Rialto-Brücke finden wir ein nettes Cafe mit Blick auf die Hauptverkehrsader Venedigs, dem Canal Grande, und einem noch freiem Tisch in der Sonne. Wir trinken den hier allgegenwärtigen Spritz und teilen uns eine sehr leckere Pizza.
Von unserem Platz aus beobachten wir das lebhafte Treiben auf dem Fluss. Vaporetti, Gondeln, Motorboote, und andere Wasserfahrzeuge frequentieren den 4 km langen Kanal. Herrliche Palazzi säumen die Ufer und ein Gondoliere schmettert Opernarien über das Wasser. Venedig fasziniert uns.
Das bunte Treiben setzt sich auf unserem Weg zum Markusplatz fort. Zunehmend begegnen wir wunderschön kostümierten Menschen mit kunstvollen Masken. Je näher wir dem Piazza San Marco kommen, desto mehr Leute drängen sich in den Gassen. Manchmal weichen wir in die hübschen kleinen Boutiquen aus und haben in einer auch bald so eine Maske erstanden.
Am Markusplatz setzen wir uns hin und lesen über Venedig:
"Venedig war bis 1797 Hauptstadt der Republik Venedig und mit über 180.000 Einwohnern eine der größten europäischen Städte. Bis ins 16. Jahrhundert war sie eine der größten Handelsstädte, über die der Handel zwischen Westeuropa und dem östlichen Mittelmeer abgewickelt wurde. Venedig unterhielt die meisten Handels- und Kriegsschiffe. Ihr Adel profitierte vom Handel mit Luxuswaren, Gewürzen, Salz und Weizen. Venedig entwickelte sich zum größten Finanzzentrum und dominierte ein Kolonialreich, das von Oberitalien bis Kreta und zeitweise bis nach Zypern reichte. Nach französischer und österreichischer Herrschaft zwischen 1798 und 1866 wurde Venedig ein Teil Italiens. 1929 wurde der Industriekomplex Mestre-Marghera in die Comune di Venezia eingemeindet. Der jüdische Anteil der Bevölkerung wurde während des Zweiten Weltkriegs vernichtet. In den Jahren 1965 bis 1970 erreichte die Stadt mit knapp 370.000 Einwohnern die höchste Bevölkerungszahl, die seitdem wieder um etwa 100.000 Einwohner zurückgegangen ist."
"Wikipedia"
Der Piazza San Marco ist der berühmteste Platz Venedigs. Er wird umrahmt von dem Dogenpalast, dem Palazzo Ducale, der Basilica San Marco, dem Campanile und den eleganten Einkaufspassagen. Voll ist es hier und immer wieder treffen wir auf wunderschön maskierte Leute, die sich gerne fotografieren lassen. Wir lassen uns von der Menge treiben, schieben uns über die Ponte di Paglia.
Anschließend suchen wir uns den Weg zur Peggy Guggenheim Sammlung, das in einem wunderschönen Palazzo am Canal Grande liegt. In dem dazugehörigen Museumsladen treffen wir auf zwei nette Damen, die sich bereit erklären eine Stunde auf Timba aufzupassen, während wir das äußerst interessante Museum besuchen. Uns gefallen einige der modernen Bilder ihrer Sammlung sehr gut.
Nachdem Timba noch eine Fotosession mit den beiden Verkäuferinnen hinter sich gebracht hat, verlaufen wir uns auf dem Weg zurück zum Piazza Roma, von dem aus unser Bus abfährt.
Inzwischen schmerzen unsere Füße so, dass wir kaum noch laufen können und so erholen wir uns abends in dem kleinen Schwimmbad und der leider etwas kühlen Sauna des Campingplatzes.
Am nächsten Tag tauchen wir bei herrlichem Sonnenschein noch einmal tief in die Atmosphäre der Stadt ein. Wir probieren in einer kleinen Kneipe die für Venedig berühmten Cicheti, kleine appetitliche Häppchen zu denen es ein Gläschen Ombra gibt. Dieser Wein hießt Ombra (Schatten), weil die Weinhändler früher stets dem Schatten des Campanile gefolgt sind, um den Wein kühl zu halten. Schon um die Mittagszeit ist diese Osteria gut gefüllt und die Stimmung sehr fröhlich. So ein bisschen dolce far niente würde uns in Deutschland auch nicht schaden.
Lago di Garda
Am nächsten Tag wachen wir auf und der Regen prasselt aufs Dach unseres Wohnmobils. Spontan beschließen wir in ein kleines Einkaufszentrum zu fahren und anschließend weiter zum Gardasee, wo es nicht regnen soll.
In Peschiera del Garda finden wir einen Stellplatz und machen einen Spaziergang an der Uferpromenade des Gardasee. Timba freut sich endlich wieder ohne Leine laufen zu dürfen. Der dunkle Himmel über dem riesigen See bewirkt eine ganz eigene Stimmung.
Peschiera ist ein netter kleiner Ort, in dem allerdings momentan nicht viel los ist.
Abends essen wir in einer sehr schönen Osteria mit altem Ziegelgewölbe.
Am nächsten Morgen besichtigen wir noch Sirmione, die Stadt, die auf der Halbinsel liegt, die in den Gardasee hineinragt. Wir sind sehr beeindruckt. Es sind nur wenig Touristen da und überall hämmert jemand. Alles wird für die kommende Saison vorbereitet.
Nachdem wir noch durch Lazise gebummelt sind, fahren wir statt der Autobahn auf der Uferstraße am See entlang nach Norden. Wunderschöne Blicke haben wir auf das Nordende des Sees. Uns gefällt es so gut, dass wir beschließen bald wiederzukommen.
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