Nordwärts den Stiefel hinauf

Marina di Bibbona

Nach zwei weiteren Tagen Sonne und Strand machen wir uns wieder auf den Weg Richtung Norden. Ab morgen soll es hier regnen und so fällt es uns zwar schwer diesen schönen Platz zu verlassen, aber nicht zu schwer.

 

Es ist Sonntag und die Autobahn im Süden ist fast leer. Wir "düsen" bei teilweise heftigem Regen durch den wunderschönen Nationalpark Parco Nationale del Pollino, dem größten Nationalpark Italiens, in dem man sogar Skifahren kann. Einige Berggipfel sind gerade mit frischem Schnee bedeckt. Weiter geht es an Neapel und Rom vorbei bis wir nach sieben Stunden wieder den Campingplatz Le Esperidi in der Toskana am Meer erreichen. Hier ist es doch um einiges kühler als wir es die letzten Tage hatten und die Sonne scheint nur teilweise. 

Am nächsten Tag unternehmen wir eine fast sieben Kilometer lange Wanderung vom Campingplatz am Strand entlang bis nach Cecina Mare. Dort essen wir dann sehr gut in einem etwas alternativen Café und "hatschen" die sieben Kilometer wieder zurück. Timba ist wie wir abends ganz fertig und so machen wir es uns im Wohnmobil gemütlich. Draußen ist ein kühler Wind.

Lucca

Da für den nächsten Tag Sonne und Wolken angesagt sind und dann nur noch Regen, beschließen wir an den angeblich sonnigen Lago Maggiore weiterzufahren.

 

Unterwegs besuchen wir die schöne Stadt Lucca. Lucca liegt am Fluss Serchio nicht weit von Pisa und ist bekannt für seine vier Kilometer lange, gut erhaltene Stadtmauer aus der Renaissance, auf der man die Stadt umrunden kann. Dieser imposante Festungswall umringt eine wunderschöne Altstadt mit vielen mittelalterlichen Gassen und einigen sehr sehenswerten Kirchen. Außerdem ist der Komponist Giacomo Puccini hier geboren und aufgewachsen. Wir suchen sein Geburtshaus und erfahren, dass er nicht nur ein erfolgreicher Komponist (La Boheme, Madame Butterfly, Turandot,....), sondern auch ein leidenschaftlicher Anhänger der ersten Automobile war. Er besaß 12 Autos und reiste sehr gerne.    

Wir sind ganz begeistert von dieser kleinen Stadt, die ca 90.000 Einwohner hat. Es ist eine schöne Mischung von echtem italienischen Leben und vielen Sehenswürdigkeiten, die uns gut gefällt.

 

Lago Maggiore

eWeiter gehts, bis wir abends in Maccagno am Lago Maggiore ankommen. Durch Zufall bekommen wir den gleichen Platz, von dem aus wir unsere Italientour gestartet haben. Ich hatte vorher einen Platz in der ersten Reihe reserviert, aber es war uns egal welcher. Nun stehen wir wieder auf Nummer 6, genießen die untergehende Sonne von unserem Platz aus und freuen uns dass es hier ziemlich warm ist.

 

Am nächsten Morgen radeln wir zum großen Wochenmarkt in Luino. Dies ist der größte Wochenmarkt am Lago Maggiore und wir genießen es durch die Stände zu flanieren. Nach einem Spritz und einem Latte Macchiato schwingen wir uns wieder auf unsere Drahtesel und es geht zurück auf unseren schönen Platz am See. Wir lesen und lassen den letzten Tag schön ausklingen.

Canobio

Bevor wir nach Hause fahren, machen wir noch einen Bootsausflug von Maccagno nach Canobio am gegenüberliegenden Ufer des Lago Maggiore. Um 9.30 geht der Liniendampfer und so frühstücken wir heute in Canobio direkt am Hafen. Canobio ist ein wunderschönes kleines Städtchen mit vielen mittelalterlichen Gassen, Treppen und Bogengängen. Der historische Kern liegt um das frühgotische Rathaus aus dem Ende des 13. Jahrhunderts und der Pfarrkirche mit ihrem romanischen Turm. Viele hübsche Geschäfte und einige Touristen beleben den Ort.

Nach einem letzten Spritz an der Uferpromenade tuckern wir um 13.00 Uhr wieder über den See zurück nach Maccagno und von dort aus geht es über den San Bernhardino Pass und den Bodensee zurück in die Heimat.

In vier Wochen sind wir 4000 Kilometer der Sonne nach quer durch Italien gedüst, haben Vorurteile gegen Süditalien abgebaut und jede Minute genossen.

Arrividerci bella Italia.