Eine Woche in Saint Denis d'Oléron

La Rochelle

Nachdem wir herausgefunden haben, dass von unserem kleinen Ort hier einmal täglich um 10 Uhr ein Schiff nach La Rochelle fährt und abends um 19.45 wieder zurückkommt, buchen wir kurzentschlossen für Montag diese Überfahrt.

Nach einer einstündigen Schifffahrt laufen wir in den alten, geschichtsträchtigen Hafen von La Rochelle ein. Durch das Wahrzeichen von La Rochelle, durch die beiden alten Befestigungstürme Saint Nicolas und den Tour de la Chaine hindurch gelangen wir in den Vieux Port. Diese Türme besteigen wir auch wenig später und bekommen einen herrlichen Blick auf die Stadt und das Meer.

Bereits im 12. Jahrhundert verfügte die Stadt über den größten Atlantikhafen Frankreichs und inzwischen besitzt die Stadt vier Häfen, u.a. einen großen Yachthafen. Heute spielt die Fischerei des Fischereihafens die Hauptrolle.

 

La Rochelle hat eine bewegte Vergangenheit, denn der Besitz der Stadt wechselte häufig zwischen England und Frankreich hin und her. Außerdem war sie eine Hochburg des Protestantismus und litt sehr unter dem katholischen Kardinal Richelieu, der die Stadt belagern und aushungern ließ: von 28.000 Einwohnern blieben nur 5000 übrig.

Doch La Rochelle ist auch Universitätsstadt und das macht sich in den vielen Cafés und kleinen Boutiquen bemerkbar. Wir sind ganz begeistert von der Stadt. Durch das Porte de la Grosse Horloge, einem rechteckigen Uhrenturm betreten wir die wunderschöne Altstadt. Zahlreiche Arkaden und nette kleine Häuser säumen die Gassen. An der historischen Markthalle aus dem 19. Jahrhundert bestelle ich mir das für hier typische Essen: frische Austern und ein Glas Weißwein.

 

Nach acht Stunden Stadtbesichtigung freuten wir uns auf einen Sitzplatz in unserem kleinen Boot, das uns nach Saint Denis d`Oleron zurückbrachte. 

Radtour über die Insel

Am nächsten Tag  schlendern wir kurz über den nahen Markt und dann genießen wir den traumhaften Blick von unserem Platz aus auf den Strand und das Meer. Wir gehen schwimmen und das Wasser ist einfach herrlich.

 

Am Tag darauf ist es vormittags bewölkt und so beschließen wir eine Radtour zu unternehmen. Auf der Insel gibt es ein sehr gut ausgebautes Radwegenetz. Wir lassen Timba mit einem Knochen und Wasser im Wohnmobil und machen uns auf den Weg. Am Strand entlang radeln wir in den kleinen Badeort La-Bree-les-Bains. Zufällig findet dort ein großer Markt statt, den wir gleich als Anlass für eine Pause nehmen. Weiter geht es nun nach Saint-Georges-d'Oleron, einem beschaulichen Städtchen, das mehr im Inselinneren liegt. Wir schlendern über den ruhigen Hauptplatz und nach einem Besuch im Office du Tourisme beschließen wir noch die 10 Kilometer zu dem Hauptort der Insel Saint-Pierre d'Oleron zu düsen. Dies ist ein sehr hübscher Ort mit einer Fußgängerzone, idyllischen Gassen mit vielen Boutiquen und Cafés. Nach diesem angenehmen Kaffeestopp treten wir nun wieder die Rückfahrt an und nach 5 Stunden und 35 Kilometer freuen wir uns wieder zurück zu sein und Timba freut sich endlich aus dem Wohnmobil zu dürfen. 

Unser Hochzeitstag

Unseren 27. Hochzeitstag verbringen wir hier in Saint Denis. Vormittags schlendern wir wieder gemütlich über den Markt. Danach gibt es Croissant d'almonde und einen Café am Wohnmobil und dann ist Zeit für den Strand. Es ist so herrlich gemütlich hier auf der Insel. Alles ist fußläufig erreichbar oder wir nehmen das Fahrrad. Apropos Fahrrad: als wir aufsteigen wollten, bemerkten wir, dass mein Vorderrad platt war. Also hatte Armin die  "schöne" Aufgabe, den Reifen zu flicken. Gottseidank waren wir noch mit Flickzeug ausgestattet.

Abends waren wir zur Feier des Tages im kleinen Hafen schön essen. 

Morgen fahren wir weiter, doch das war sicher nicht das letzte Mal, dass wir hier waren.

Wir haben verlängert!

Wir sind doch noch nicht weitergefahren. Wir haben gefragt, ob wir unseren Platz noch zwei Nächte länger haben können und haben auf dem Campingplatz in Bordeaux angerufen, dass wir später kommen. Alles hat geklappt und so entgehen wir den 36 Grad in Bordeaux, die es jetzt am Wochenende haben soll.

Abends esse ich wieder die leckeren Moule au Pineau und Armin seine Pizza. Inzwischen muss man die Muscheln schon zwei Tage vorher bestellen, damit man noch welche bekommt. Aber so können wir auch hier in Frankreich recht günstig "essen gehen". Bei uns am Platz ist es mit dem herrlichen Blick aufs Meer eh am Schönsten.

 

Wir haben noch eine schöne Radtour unternommen, diesmal auf die andere Seite der Insel. Den Norden kennen wir jetzt einigermaßen. Armin hat hinterher ein zweites Mal mein Rad geflickt, da derselbe Reifen wieder platt war (das Ventil) und anschließend waren wir am Strand und im Meer. Es ist einfach herrlich hier und wir genießen das Leben in vollen Zügen.