Saint Jean de Luz

Sommer genießen in Saint Jean de Luz

Von Bordeaux aus fahren wir zweieinhalb Stunden Richtung Süden und gelangen nach Saint Jean de Luz. Hier waren wir letztes Jahr schon und es hat uns sehr gut gefallen. Diesmal habe ich einen anderen Campingplatz reserviert "Bord de Mer" und wir bekommen auch einen schönen Platz. Leider verdeckt eine Hecke etwas den Meerblick, außer man sitzt im Wohnmobil, dann ist man hoch genug.

Wir radeln ungefähr 20 Minuten durch einen Park am Meer entlang nach Saint Jean de Luz und es wir sind immer noch begeistert von der malerischen Altstadt und dem riesigen Strand, la Grande Plage, der die Altstadt begrenzt. Saint Jean de Luz ist ein kleines, nettes, baskisches Städtchen (ca 17.000 Einwohner) und dem einzigen geschützten Hafen im Golf von Biskaya. Hier war schon im Mittelalter ein Zentrum der Fischerei, besonders für den Walfang. Später verdienten sich die Einwohner ihr Brot als Freibeuter, die spanische und englische Schiffe plünderten und so kam die Stadt zu ungeheurem Reichtum. 

Im Jahr 1660 heiratete hier Ludwig XIV die spanische Königstochter Maria Teresa, ein für die Stadt sehr bedeutendes Ereignis. Die Eglise Saint Jean Baptiste, in der die Hochzeit stattfand, ist sehr beeindruckend, denn sie hat innen eine dreifache Galerie, die an den seitlichen Mauern entlangläuft. 

Wir bummeln durch die lauschigen Gassen mit vielen Cafés und Restaurants. Viele Boutiquen bieten hier den typischen gestreiften baskischen Stoff an, außerdem kommen die Espandrillas und die Baskenmützen aus dieser Gegend. Nach unserer doch recht beschaulichen Insel wimmelt es hier von Touristen, aber es ist kein aufdringlicher Tourismus und somit ganz angenehm. Essen zu gehen ist uns hier zu teuer, so radeln wir zurück und grillen bei uns.

 

Am nächsten Tag genießen wir den Strand und die Sonne und erholen uns beim "Nichts-tun".

Ausflug nach Spanien

Wir sind nicht weit von der spanischen Grenze und da uns letztes Jahr San Sebastian und auch Bilbao so gut gefallen haben, beschließen wir einen Ausflug zu unternehmen. Das Baskenland ist sowohl in Frankreich, als auch in Spanien eine sehr eigenwillige Region mit Menschen, die sehr stolz auf ihre Herkunft sind und oft noch ihre eigene, baskische  Sprache sprechen. Die Verkehrszeichen in San Sebastian und Bilbao sind alle zweisprachig geschrieben.

San Sebastian

Nachdem wir auf einem der Hügel San Sebastians einen Parkplatz im Schatten gefunden haben, radeln wir in die Innenstadt. Timba lassen wir im Auto und so sind wir bergab schnell unterwegs. Begrenzt von der Altstadt liegt der große Strand La Concha, an dem sehr viele Leute im seichten Wasser spazieren gehen. Das ist uns letztes Jahr schon aufgefallen. 

Wir genießen die Architektur der Stadt im Stil der Belle Epoque und schlendern durch die Gassen der Altstadt. Auf einem der Hauptplätze wurde früher Theater gespielt und die Balkone der Häuser rund um den Platz waren die Logen. Berühmt ist die Stadt inzwischen auch für ihre Sterneküche, vor allem für die weltbekannten Pinchos – baskisch für Pintxos, also Tapas. Nahezu an jeder Ecke, besser gesagt an jeder Theke der unzähligen Bars, werden diese kleinen Köstlichkeiten serviert. Dazu gibt es ein Glas Wein und beschwingt besuchen wir weiter die Sehenswürdigkeiten und natürlich auch Boutiquen der Stadt.

Das Guggenheimmuseum in Bilbao

Gegen 15 Uhr entscheiden wir uns zwischen den beiden Optionen, hier schwimmen zu gehen oder noch 100 Kilometer weiter zu fahren und uns noch einmal das Guggenheimmuseum in Bilbao anzuschauen für das Museum.

Also geht es zurück zum Auto und uns wird schon ganz anders, als wir an den Anstieg zum Parkplatz denken. Da entdecke ich eine von vier Rolltreppen, die uns wunderbar den steilen Berg hochbringen. Timba freut sich, dass wir wieder da sind, auch wenn er noch nicht weiß, dass er in Bilbao wieder im Auto bleiben muss. Aber mit Schinkenknochen geht das alles.

 

Vom Guggenheimmuseum von Frank Gehry sind wir auch bei unserem zweiten Besuch sehr beeindruckt. Es ist einfach ein tolles Gebäude. Die Eisengebilde "the Matter of Time" von Richard Serra faszinieren uns und auch die Ausstellung von Gerhard Richter "Seascapes" ist sehr interessant.

 

Es ist schön wieder in Spanien zu sein, die Sprache zu sprechen und Land und Leute zu genießen. Jedes Land hat doch so seine Eigenheiten, auch wenn hier sowohl die französische als auch die spanische Küste zum Baskenland gehört. Und die sind mindestens so besonders wie die Bayern.

Geburtstag in Saint Jean de Luz

Meinen Geburtstag feiern wir, indem wir nach Saint Jean de Luz radeln, durch die Stadt bummeln und es uns gut gehen lassen. 

Am Nachmittag gehen wir nochmal baden. Heute ist der erste Tag hier, der bewölkt und etwas windig ist. Außerdem ist gerade Flut und die Wellen am Strand sind ganz schön hoch. Wir beschließen uns trotzdem hineinzuwagen. Armin ist auch schnell drin und ich tauche nicht durch die Welle, weil ich meine Haare nicht nass machen wollte. Schon überrollt sie mich und zwei starke Männer halten meine Arme rechts und links und fragen, ob alles in Ordnung sei. Die Sauveteur en Mer sind gleich zur Stelle, erklären mir, wie ich durch eine Welle durchtauchen soll und begleiten mich ins tiefere Wasser. Ich fühle mich jedenfalls gut beschützt. Auf dem Weg zurück an den Strand stehen sie schon zur Stelle und greifen mir wieder unter die Arme. Sehr lustig. Beim Duschen stelle ich dann fest, dass ich ca zwei Kilo kleine Steinchen und Sand im Badeanzug gesammelt habe. Armin, der in der Dusche neben mir ist, lacht sich kaputt, als ich ihn nach einer Schaufel frage. 

Abends gehen wir hier im schönen Strandrestaurant mit Blick auf das Meer essen. Leider ist es heute relativ kühl, aber trotzdem wunderschön.