Eine Woche an die Mosel

Trier

Nachdem Christiane und ich nicht nach Nepal fliegen können und Armin doch in den Pfingstferien eine Woche frei bekommen hat, fahren wir kurzentschlossen an die Mosel. Ins Ausland geht wegen Corona noch nicht, die meisten Grenzen sind noch geschlossen und so haben wir überlegt, welches Ziel uns innerhalb Deutschlands interessieren würde. Noch einmal der Schwarzwald mit Bodensee oder die Nordsee standen in der engeren Auswahl. Doch da wir beide die Gegend an der Mosel noch nicht kennen, beschlossen wir hierher zu fahren. Ab Pfingstmontag habe ich auch einen Campingplatz auf einer Moselinsel vorgebucht. Doch starten wollen wir in Trier.

 

Nachdem wir die erste Nacht kurz vor Pforzheim auf dem Parkplatz eines Sportplatzes schön ruhig verbracht haben, fahren wir nun nach Trier. Kurz vor Trier gibt es einen netten, kleinen Campingplatz direkt am Ufer der Mosel. Wir bekommen zwar nur einen Stellplatz in der zweiten Reihe, aber es ist trotzdem sehr schön hier. 

Wir schwingen uns auf die Räder -zum ersten Mal mit ebikes im Urlaub- und düsen nach Trier, so schnell wir eben mit Timba düsen können. 

Trier, angeblich die älteste Stadt Deutschlands, wurde als Augusta Treverorum 16.v. Chr. von den Römern gegründet. Mit 80.000 Einwohnern war es bald bis 475 die größte Stadt nördlich der Alpen und nannte sich dann Treveris. Beeindruckt sind wir von den Kaiserthermen, besonders die unterirdischen Bediengänge finden wir faszinierend. 

Die Stadt selbst gefällt uns so richtig gut. Sie hat eine gute Größe zum "Durchbummeln" und noch viele wunderschöne alte Häuser. Der Dom und besonders die angebaute Liebfrauenkirche, die älteste rein gotische Kirche Deutschlands, hat es uns angetan. Wir setzen uns in ein nettes Café im Garten des rheinischen Landesmuseum und anschließend bummeln wir durch die Stadt. Es gibt hier viele kleine, individuelle Boutiquen und Buchläden, die natürlich besucht werden wollen. 

 

Am nächsten Tag radeln wir wieder nach Trier und besteigen das Wahrzeichen der Stadt, die Porta Nigra. Dieses riesige, schwarze Stadttor wurde unter Kaiser Marc Aurel begonnen, jedoch nie fertiggestellt. Um 1030 lebte im Ostturm der byzantinische Mönch Simeon, der sich als Eremit dort fünf Jahre lang anschließen ließ. Nachdem wir noch die Karl-Marx-Statue bewundert haben, fahren wir wieder zurück zum Campingplatz, versorgen Timba mit Wasser und einem Knochen und unternehmen dann eine Radtour entlang der Mosel bis nach Luxemburg. Recht und links der Mosel ziehen sich herrliche Radwege entlang und wir strampeln bis nach Grevenmacher, trinken dort einen Spritz und dann geht es beschwingt die zwanzig Kilometer zurück nach Trier. 

Ausflug an die Saar

Wir verlängern unseren Aufenthalt auf dem Campingplatz von Trier um eine Nacht, weil wir noch einen Ausflug an die Saar machen wollen. Wir erklimmen den Baumwipfelpfad in Mettlach um von dort aus die Saarschleife zu bewundern. Und wir haben wirklich einen spektakulären Blick auf den engen Bogen, in dem die Saar hier fließt. Ein 1250 Meter langer Holzsteg schlängelt sich auf bis zu 23 Metern hohen Pfeilern durch den Wald und endet auf einem 42 Meter hohen Aussichtsturm. Das ist schon sehr beeindruckend.

 

Anschließend fahren wir nach Mettlach, doch leider hat das Erlebniszentrum von Villeroy und Boch, das hier ist, noch zu. Wir können nur die ehemalige Benediktinerabtei, den Hauptsitz des Unternehmens, von außen bewundern. Dafür besuchen wir den Abteipark, in dem der Living Planet Square steht. Das ist der Pavillon, der von Andre Heller für die Expo 2000 für WWF ausgestellt wurde. Die Fliesen der Weltkarte des Lebens, die um den Erdgeist aufgestellt sind, wurden von Villeroy und Boch produziert.

 

Auf dem Rückweg halten wir noch in Saarburg. Die Attraktion des Städtchens ist der 18 m hohe Wasserfall, der mitten im Ort in die Tiefe stürzt. Wir setzen uns ans Ufer des Leukbaches um einen Café zu trinken und müssen uns sehr laut unterhalten, um das tosende Wasser zu übertönen.