Der lange Heimweg

Bourges, Auxerre, Troyes

Bourges

Leider verlassen wir nun den herrlichen Atlantik, haben aber beschlossen uns bei der Heimfahrt Zeit zu lassen. Zuerst wollen wir uns Bourges anschauen, ein recht schöner Ort mit einer herrlichen Kathedrale. Wir finden einen schönen Campingplatz mitten in der Stadt, den Camping Robinson, der noch viele Plätze frei hat und ziemlich günstig ist. Von hier aus gehen wir ungefähr 15 Minuten in die Innenstadt. Die Kathedrale von Bourges stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist ein  Juwel gotischer Architektur mit der Besonderheit, dass sie kein Querschiff besitzt. Wir lassen die Erhabenheit auf uns wirken, indem wir uns einfach mal hinsetzen.

Anschließend bummeln wir durch die Kopfsteinpflastergassen der Altstadt, kaufen leckere Macarons und bestaunen wieder einmal die Fachwerkhäuser. 

 

Auxerre

Auxerre ist gar nicht so weit von Paris entfernt (170km) und das Tor zum Burgund. Hier gibt es viele kleine Orte, die wir anschauen könnten, doch wir wollen nicht zuviel in unseren Zeitplan packen. So schnaufen wir bergauf ins Stadtzentrum von Auxerre, das auf einem Hügel oben liegt und gehen dort frühstücken. Ein hübscher Ort mit einem bewundernswerten Uhrturm, der aber leider gerade renoviert wird. 

Troyes

Von der wunderschönen alten Tuchhändlerstadt Troyes waren wir total begeistert. Die Stadt war im Mittelalter eine europaweit bedeutende Messestadt. Auch heute noch sind hier berühmte Kleidungsfirmen angesiedelt wie Lacoste und Petit Bateau und viele andere.

Troyes hat um die 60000 Einwohner und ist die alte Hauptstadt der Champagne. Die bezaubernde Altstadt wird durch Seitenkanäle der Seine in zwei Hälften geteilt. Sie hat die Form eines Champagnerkorkens, wobei die Kathedrale  mit der Cite den Kopf bildet und der Bourg, die Händler und Handwerkerstadt den Stopfen. Dieser zweite Teil der Altstadt hat es uns angetan. Malerische, enge Gassen mit vielen Fachwerkhäusern, viele Cafés und kleine Läden....  Die Stadt ist wirklich einen Besuch wert.

 

Der Campingplatz, den es in Troyes einmal gab, hat leider geschlossen und so fahren wir noch ein Stück weiter Richtung Saint Didier und übernachten auf einem Platz in der Nähe eines großen Stausees, dem Lac du Der-Chantecoq. Leider hat der Strand wegen Verlandung geschlossen, doch wir nutzen in dieser Hitze den kleinen Swimmingpool des Campingplatzes. Es ist ein seltsamer Platz. Abends kommen hier viele Gastarbeiter aus Bulgarien, die in den Mobilhomes wohnen. Außerdem ist eine riesige Kindergruppe da, die abends lange laut Musik hören. 

Kaysersberg, Colmar und Titisee

Kaysersberg

Unseren Campingplatz verlassen wir am nächsten Tag recht gerne. Weiter geht es ins Elsass. Wir halten in Kaysersberg, einem typischen kleinen elsässischen Dorf. In dieser ehemaligen freien Reichsstadt wurde der "Urwaldarzt" und Friedensnobelpreisträger Albert Schweizer geboren. Auch hier umgeben uns viele Fachwerkhäuser und in dem Café erzählen sie uns, dass sonst um diese Zeit viel mehr Touristen unterwegs sind. Wir finden einen hübschen kleinen Schmuckladen, in dem Armin von einem Touareg mein Geburtstagsgeschenk kauft. Sehr lustig, so mitten im Elsass die weite Welt zu entdecken. 

 

Colmar

Unser Weg führt uns weiter über den Col du Bonhomme nach Colmar. Diese steile und kurvenreiche Straße wurde im 1. Weltkrieg zu Versorgung der französischen Truppen benutzt. Nachdem wir die Vogesen durchquert haben, erreichen wir Colmar, laut Reiseführer eine der schönsten Städte im Elsass. Und wir sind wieder einmal ganz begeistert. Das Musee d'Unterlinden besuchen wir nicht, weil es zu heiß ist um Timba im Wohnmobil zu lassen. Wir schmelzen fast bei 38 Grad. Doch wir bummeln durch die Altstadt und die ist wirklich ein Juwel. Colmar ist im 2. Weltkrieg nicht zerstört worden und so können wir hunderte von Fachwerkhäusern bewundern, durch die kleinen Gassen spazieren und uns am kleine Fluss, der Lauch, erfreuen. 

Titisee

Nach unserer Stadtbesichtigung überlegen wir, ob wir heimfahren, entscheiden uns aber noch eine Nacht im Schwarzwald zu verbringen, falls wir dort einen Platz finden. Wir waren ja im Frühjahr schon mit Julia im Schwarzwald und hatten am Titisee einen schönen Campingplatz gesehen. Und wirklich wir bekommen einen Platz, eingekeilt zwischen zwei Zelten mit trinkfreudigen Jugendlichen, aber mit tollem Blick auf den See. 

Leider geht nun auch dieser schöne Urlaub zu Ende. Wir hätten es beide gut noch länger ausgehalten in la belle France.