Sardinien 2021

Erholung auf Sardinien

Nachdem Armin in der Arbeit sehr eingespannt war und mein Bruder mit Familie für knappe drei Wochen zu Besuch war, freuen wir uns auf unseren Urlaub auf Sardinien. Eigentlich hatten wir einen Campingplatz in Südfrankreich gebucht, doch nachdem die Coronamaßnahmen für Frankreich verschärft worden sind, fahren wir kurzentschlossen nach Sardinien.

Nach einen Übernachtung am Gardasee und einem sehr interessanten und wunderschönen Zwischenstopp in Mantua, erreichen wir am Abend Livorno. Die Übernachtungsplätze im Hafen sind schon voll, doch in der Straße, die zu Mobylines führt, ist noch ein Plätzchen zwischen vielen anderen Wohnmobilen frei.

Sardinien

Nach einer kurzen Nacht (die ersten Wohnmobile fuhren um 5.00 Uhr früh los) machten wir uns um 8.00 Uhr auf den Weg auf die Fähre. Timba ließen wir mit einem Knochen im Auto. Das ist ihm lieber als über Deck zu schlittern. Die Überfahrt war problemlos, aber nicht sehr angenehm. Leider konnten wir draußen nirgendwo sitzen, da es keine Bänke gab und drinnen mussten wir ständig die Maske aufhaben. Aber wir hatten ja die schnelle Fähre gebucht und so kamen wir gegen 16.00 Uhr in Olbia an. 

 

Wir hatten uns einen Campingplatz im Nordosten oberhalb der Costa Smeralda rausgesucht und sind nach einer knappen Stunde am Camping Capo d'Orso. Wir bekommen einen schönen Platz mit Meerblick, auf den drei Wohnmobile unserer Größe hingepasst hätten. Es ist noch ziemlich viel los und wir richten uns erst einmal häuslich ein. Vor allem gehen wir schwimmen. Es ist herrlich hier: eine schöne, ruhige Bucht mit grobem Sandstrand, türkisblaues Meer, das ungefähr 24 Grad hat, ein paar Felsen zum Schnorcheln und viel Platz für Armin zum Schwimmen.

 

Nach zwei Tagen entdecken wir noch einen schöneren Platz, von dem wir ganz begeistert sind. Wie so oft, ziehen wir um und genießen nun direkt am Meer zu sitzen. Wir haben ungefähr acht Schritte zum Strand und sitzen doch abseits vom Trubel, auch wenn zwei Plätze weiter das Campingplatz-Cafe ist. Das stört aber nicht, den da gibt es Kaffee und leckere Mojitos. Hier bleiben wir erst einmal und erholen uns.

Wir sind immer noch am Capo d'Orso

Uns gefällt es hier so gut, dass wir beschließen hierzubleiben, bis wir von dem Campingplatz genug haben. Wir machen einige Ausflüge mit dem Fahrrad. Wir besuchen den Markt in Cannegione und klettern zu dem berühmten Felsen am Capo d'Orso. Auch nach Palau, der kleinen Hafenstadt, von wo aus die Schiffe zu den Madallena-Inseln ablegen, können wir gut radeln. An einem Tag reservieren wir uns einen Stellplatz auf dem nächsten Campingplatz Isuledda, der uns gut gefällt. Aber wieder zurück, beschließen wir doch hier zu bleiben, denn diesen Blick und die acht Meter zum Strand kann nichts toppen. So rufen wir an, sagen den reservierten Platz wieder ab und bleiben hier. 

Ausflug nach Alghero und Bosa

Statt immer weiter zu fahren um uns die Insel anzuschauen, beschließen wir von hier aus einige Ausflüge zu machen. Unser längster Ausflug führt uns zu dem "spanischen" Städtchen Alghero im Nordwesten der Insel, das auch Barceloneta genannt wird. Alghero wurde mehrere Jahrhunderte lang von den Katalanen beherrscht und ist zum Schutz gegen die Sarazenen an drei Seiten von einer dicken Stadtmauer umgeben.  Nach drei Stunden Fahrt erreichen wir die angeblich schönste Stadt Sardiniens. Wir wollen eigentlich auf den Wochenmarkt, von dem wir aber bitter enttäuscht sind. Nur Billigwaren aus ??? Da hatten wir uns etwas anderes vorgestellt.

 

Doch von der Altstadt Algheros sind wir ganz begeistert. Wir schlendern durch die malerischen, kopfsteingepflasterten Gassen, genießen den Trubel in den kleinen, hübschen Boutiquen und gehen in einer  Trattoria Tintenfisch essen. Das einzige Manko an unserem Campingplatz ist das Restaurant. Aus diesem Grund habe ich bisher fast immer gekocht und so genießen wir nun ein leckeres Mittagessen. Uns gefällt die Stadt sehr gut, doch nach zwei Stunden fahren wir weiter die Westküste entlang nach Süden.

 

 

Von der Straße, die an der Küste entlangführt, haben wir herrliche Ausblicke auf das Meer. Allerdings ist fast alles Steilküste und kaum ein Platz um sich hinzustellen.

Nach einer weiteren Stunde erreichen wir das kleine verschlafene Städtchen Bosa. Es liegt ein paar Kilometer landeinwärts am Fluss Temo und ist gekannt für seine bunten Häuser, die an den Hügel unterhalb der Burg gebaut sind. Bosa ist ein kleines, aber sehr hübsches Städtchen und bekannt für seinen Malvasia di Bosa, einen hervorragenden Weißwein, den wir auch probieren, für gut befinden und bei einem alten Weinbauern direkt kaufen.

Nachdem wir noch in einem Supermercado einkaufen waren, geht es wieder zurück an die Ostküste auf unseren schönen Campingplatz.

Wir erholen uns weiter am Strand, fahren mit dem Fahrrad nach Palau auf den Markt und genießen den Spätsommer. Das Wasser ist immer noch schön warm und jeden Tag nach dem Aufwachen stürzen wir uns in die Fluten. Armin geht kraulen und ich schnorchel um die Felsen herum. Es ist einfach herrlich.

 

Ausflug nach Tempio Pausania

Wir entschließen uns einen Ausflug in ein Bergstädtchen zu machen. Tempio Pausania ist das historische Zentrum der Gallura. Die sehr hübsche Altstadt gefällt uns sehr gut. Es ist Markttag und viele Italiener und fast keine Touristen sind unterwegs. Hier sind wir so richtig im untouristischen Teil Sardiniens angekommen. Die Stadt ist das Hauptzentrum der Korkverarbeitung Sardiniens und einige Läden bieten schöne Korksachen an.

Nach einem sehr guten Spritz mit vielen kleinen Leckereien dazu, verlassen wir die Stadt wieder. Zurück wollen wir an einem See vorbeifahren, den wir auf der Karte entdeckt haben, den Lago de Lisia. Wir den beeindruckenden Stausee entlang und wollen eigentlich auf der anderen Seite weiterfahren, doch plötzlich stehen wir vor einem geschlossenen Tor und kommen nicht weiter. Auf der Karte entdecke ich ein Stück zurück eine kleine Straße, die in unsere Richtung führt. Also auf ins Abenteuer: gravelroad, viele Schlaglöcher und Bäume, deren Zweige unser Dach berühren. Wir fühlen uns zurückversetzt nach Guatemala. Irgendwann ist die Straße wieder geteert und sogar unser Navi findet den Weg wieder. Mitten auf dem Weg durchs Nirgendwo klingelt mein Handy und der Campingplatz ist dran. Sie wollen gerne unseren Platz weitergeben, weil wir ja schon so lange da sind und gesagt hatten, dass wir nur vier Nächte bleiben. Ich reagiere entsetzt und mache ihnen klar, dass wir noch auf unserem Platz bleiben und erst am Donnerstag abreisen wollen. Jetzt sind wir natürlich unruhig geworden.  Und als wir zurückkommen, fährt Armin zur Rezeption und macht alles noch einmal klar: wir bleiben bis Donnerstag.

Am nächsten Montag radeln wir nochmal einmal nach Cannigione zum Markt. Die Radtour führt wunderschön an der Küste entlang mit herrlichen Ausblicken auf das Meer. 

Am nächsten Tag machen wir noch einen Ausflug. Nach einem kleinem Frühstück am Hafen, setzen wir mit der Fähre über von Palau nach La Maddalena, dem wunderschönen Inselarchipel, das Sardinien vorgelagert ist und aus 62 Inseln besteht. La Maddalena ist ein Nationalpark und nur zwei der Inseln sind bewohnt. Es ist ein Seglerparadies mit herrlichen Buchten, die man teilweise nur mit dem Boot erreicht. Nach 15 Minuten erreichen wir den Hauptort La Maddalena und bummeln erst einmal durch die kleine, sehr hübsche Stadt. 

Nach einem Cappuccino leihen wir uns einen 125ccm-Motorroller aus und düsen los. Ganz wohl ist mir nicht, mein Radlunfall ist noch nicht allzulange her....

Doch es ist kaum Verkehr und so erreichen wir einige wunderschöne Sandstrände mit türkisblauem Wasser, eingerahmt von roten Felsen. Am Strand La Francesa wandern wir über die Klippen zum Strand und gehen baden. 

Anschließend fahren wir noch zur Nachbarinsel Caprera, die mit La Maddalena durch eine Brücke verbunden ist. Auf Caprera hat der italienische Freiheitskämpfer Garibaldi die letzten 30 Jahre seines Lebens gelebt und sein Haus ist nun ein Museum.

Hier erspähen wir auch zum ersten Mal Wildschweine in freier Natur. Sie leben hier im Gebüsch und liegen am Straßenrand und schlafen. 

Nachdem wir den Roller wieder abgegeben haben, nehmen wir die nächste Fähre zurück (sie verkehren im Halbstundentakt) und gehen in Palau noch essen.

 

 

Am nächsten Tag "erholen" wir uns auf dem Campingplatz und da es sehr windig ist, legen wir uns an den kleinen Strand auf der anderen Seite der Landzunge. Wir genießen die Sonne, das Meer und den Urlaub.

An unserem letzten Tag auf Sardinien fahren wir noch nach Santa Teresa di Gallura auf den Markt und schauen uns das nette Städtchen an.

Mittags essen wir im Restaurant L'Oasi, einem kleinen Restaurant nicht weit von Olbia. Anschließend verbringen wir noch drei Stunden an einem Hundestrand und gehen noch einmal schwimmen. 

Bevor wir auf die Fähre fahren, schauen wir uns noch einmal die Altstadt von Olbia an und gehen eine Kleinigkeit essen. 

Zurück fahren wir diesmal mit Grimaldi Lines, die wesentlich besser organisiert sind und auch ein deutlich schöneres Schiff haben. Wir haben die Owner's Cabin mit sehr viel Platz gebucht, aber leider sind die  Matratzen sehr durchgelegen.

Das Ausladen am nächsten Morgen geht flott und so machen wir uns auf den Weg nach Hause. Nach der Hälfte der Strecke besuchen wir wieder den  Supermarkt in Affi und gehen in dem sehr vollen Lazise Mittagessen. Ein schöner letzter Blick auf den Gardasee und es geht über die Alpen nach Hause. ein wunderschöner, erholsamer Urlaub geht zu Ende.