Oslo

Der Spiraltunnel von Drammen

Edwin gab uns gestern noch den Tipp den Spiraltunnel von Drammen anzuschauen. Unter Spiraltunnel können wir uns eigentlich nichts vorstellen, doch wir lassen uns gerne überraschen. 

Wikipedia erklärt den Tunnel so:

"Der Spiraltunnel Drammen (norwegisch: Spiralen) ist ein wendelförmiger, in einen Berg getriebener Tunnel auf den Hügel Bragernesåsen in der norwegischen Stadt Drammen. In sechs Kehren (Schneckenwindungen) führt er auf einer Länge von 1650 m vom Portal auf 50 m Seehöhe bis zum oberen Ausgang auf 213 m Seehöhe. Er wurde 1961 zur Feier des 150. Jahrestags des Stadtstatus von Drammen von König Olav V. eröffnet."

Wir haben ein bisschen das Gefühl, wie wenn man in ein Parkhaus fährt, nur dass der Weg nach oben nicht aufhört. Damit sind wir, glaube ich, jetzt alle möglichen Tunnel gefahren. Es ist schon interessant, was es alles gibt.

Oben hat man eine herrliche Aussicht über die Stadt bis zum Fjord und hier beginnt auch ein riesiges Wandergebiet (im Winter: Skilanglauf).

Oslo

Nach diesem kurzen Ausflug geht es weiter nach Oslo. Wir sind schon sehr gespannt. Ich habe einen Parkplatz ganz in der Nähe der Oper herausgesucht, auf dem man stehen darf, solange man möchte, d.h.Wir können dort auch übernachten. Wegen einer Baustelle ist es etwas schwierig dorthin zu kommen, doch schließlich sind wir dort und ergattern auch noch einen freien Platz. Mit der App EasyPark ist das easy zu managen. 

Oslo liegt im inneren Teil des Oslofjords und hat ca 670.000 Einwohner, im Großraum 1,5 Millionen. Oslo hat eine lange Geschichte, die bis in die Wikingerzeit reicht, doch die Stadt ist erst seit 1814, als das Land eine eigene Verfassung erhielt, wieder Norwegens Hauptstadt. Heute ist Oslo königliche Residenz, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes mit viel Geschichte, doch zugleich auch eine junge und lebendige Stadt. 

 

Unser erster Stopp führt uns zur Oper, inzwischen einem Wahrzeichen der Stadt. Wie die Oper in Sydney ist auch diese Oper direkt ans Wasser gebaut. Mit seiner kantigen Fassade und den schneeweißen Mamorflächen soll das Bauwerk an einen treibenden Eisberg erinnern. Sie gilt als größtes norwegisches Kulturprojekt der Nachkriegszeit und ist 2008 eröffnet worden. Uns gefällt sie richtig gut und so führt unser Weg auf das Dach der Oper, das man besteigen kann. Hinter der Oper ist ein neues Viertel entstanden, das Opera Kvater und wir sind sehr von der schönen Architektur beeindruckt. So kann man also auch bauen.

Neben der Oper ist die Deichman Bibliothek, die 2020 eröffnet wurde. Diese Bibliothek existiert eigentlich schon seit 1780 als der Fabrikbesitzer Carl Deichmann seine Bibliothek mit ungefähr 6000 Bänden der Bevölkerung Oslos hinterlassen hat. Dies entsprach dem damaligen Geist der Aufklärung, die sich eine Bildung breiter Bevölkerungsschichten zum Ziel gesetzt hatte. Heute ist es eine der modernsten Bibliotheken Europas, die größte öffentliche Bibliothek des Landes und wir sind ganz angetan von dem interessanten Bauwerk. Wir gehen hinein, überall sind Tische und Couchen, auf denen man sitzen und arbeiten kann. Es ist eine schöne Atmosphäre.

Das dritte dieser berühmten neuen Gebäude, das erst 2021 eröffnet wurde, ist das Munch Museum. Das liegt ebenfalls neben der Oper, doch da wollen wir erst morgen hin.

Wir setzen unsere Erkundungstour fort und marschieren zur mittelalterlichen Festung Akershus aus dem Jahre 1299. Wir spazieren durch die Burganlage und anschließend geht es weiter zum berühmten Osloer Rathaus. Das Rathaus ist ein massives Bauwerk mit zwei Türmen, das von 1933 bis 1950 erbaut wurde. Im Inneren erfährt man durch die bemalten Wände viel über die norwegische Demokratie und hier befindet sich auch der Saal, in dem der Friedensnobelpreis verliehen wird.

Neben dem Rathaus beginnt das Aker Brygge Hafenviertel. Moderne Architektur und historische Fabrikgebäude geben diesem Viertel ein besonderes Flair. Hier gibt es viele Restaurants und Cafes und wir nehmen auch eine Stärkung zu uns. Wir sind recht begeistert von der modernen Architektur Oslos. Anschließend besuchen wir noch das erst kürzlich eröffnete Osloer Nationalmuseum, dann schlendern wir durch die Fußgängerzone, vorbei am Dom und am Parlamentsgebäude, am Nationaltheater usw. Als wir uns dann die Füße platt gelaufen haben, geht es zurück zum Wohnmobil und wir ruhen uns ein bisschen aus und essen etwas.

 

Für 19.00 habe ich nämlich Opernkarten in der tollen neuen Oper von Oslo besorgt für "Cosi fan tutte". Wir freuen uns sehr darauf. Und es ist wirklich ein Erlebnis diese Oper von innen zu sehen und auch eine Aufführung zu erleben. Die Inszenierung ist ganz modern und spielt in einem Ikea. Wir haben recht günstige Karten und sitzen auf Barstühlen, aber das tut unserer guten Stimmung keinen Abbruch. Es ist einfach schön.

Mein besonderer Geburtstagsmorgen

Wir haben gut geschlafen auf unserem Parkplatz und am nächsten Morgen beschließen wir zur Feier des Tages in die Sauna zu gehen, die direkt gegenüber der Oper liegt. 

Hier gibt es verschiedene Saunahäuser, die man alle benutzen darf. Normalerweise zahlt man für 90 min 195 Kronen, doch da nicht viel los ist, dürfen wir bleiben solange wir wollen. Es ist herrlich. Nach einem Saunagang kann man im Oslofjord schwimmen gehen, der ca 16 Grad hat. Das ist genau richtig für mich und so probieren wir alle Saunen aus. Der Bademeister erzählt uns noch, dass es im Winter oft richtig voll ist und man einige Tage im Voraus buchen muss. 
Anschließend gehen wir in die Deichman-Bibliothek zum Frühstücken und dann bewundern wir noch die neue Architektur des Opera-Kvaters, dessen neue Häuser von oben gesehen einen Barcode ergeben.

Wir besuchen noch das neu eröffnete Munch-Museum und danach beschließen wir weiterzufahren. Es gäbe hier noch so viel anzuschauen wie zum Beispiel die Museumsinsel, doch wir wollen noch ein bisschen im Süden entspannen und suchen uns einen Campingplatz an der Südküste bei Larvik.

Bevor wir uns auf den Weg dorthin machen, besuchen wir noch ein Highlight ganz anderer Art, von dem ich gelesen habe: den   Stovner Tower. Es ist ein lustiges Gebilde, das da mitten in der Landschaft steht und sich zwischen den Bäumen emporschlängelt. Es sieht aus wie eine Achterbahn, ist aber eine Fußwegkonstruktion mit Aussichtsplattformen, von denen man bis zum Oslofjord sieht.